Gebäck in der Weihnachtszeit Wo Lebkuchen herkommen - und warum sie so heißen

Lotta Wellnitz

Ob in Herzform, als knuspriges Häuschen oder verzierter Stern: Lebkuchen gibt es mittlerweile in vielen verschiedenen Formen. Aber seit wann überhaupt? Und wo haben sie ihren Ursprung?

 
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Lebkuchen sind ein typisch deutsches Weihnachtsgebäck. Foto: imago images/imagebroker/imageBROKER/J. Pfeiffer via www.imago-images.de

Neben Spekulatius, Glühwein oder Kinderpunsch, gehören auch Lebkuchen für viele zur Weihnachtszeit dazu – und das, obwohl es die duftenden Gebäckstücke in der Regel schon ab Ende August oder Anfang September in den Supermärkten zu kaufen gibt.

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Egal, ob braune Lebkuchen oder Oblatenlebkuchen, das Weihnachtsgebäck ist beliebt und wird in Städten wie Nürnberg oder Aachen seit dem Mittelalter hergestellt. Stammen die Leckereien also aus Deutschland? Und: Warum heißen sie eigentlich so?

Wo Lebkuchen herkommen

Die Geschichte der Lebkuchen beginnt nicht in Deutschland. Denn Überlieferungen von den honiggesüßten Kuchen stammen bereits aus der Antike. Also haben schon die alten Ägypter und Römer eine Form der beliebten Leckerei gekannt. In Ägypten etwa hatten die süßen Fladen den Ruf, Dämonen vertreiben zu können. Sie wurden deswegen als Opferspeise und Grabbeigabe eingesetzt.

Lebkuchen wie wir sie heute kennen, gab es erstmals im 12. Jahrhundert in Belgien. Zu dieser Zeit wurde der einfache Honigkuchen nämlich mit Nüssen, Mandeln, Gewürzen und Heilkräutern verfeinert. Eigene Zünfte – sprich eine Vereinigung von Handwerksmeistern oder Kaufleuten – übernahmen die Herstellung der Süßigkeiten. Damals wurden die Lebkuchenbäcker Lebküchner, Lebküchler oder Lebzelter genannt.

Im Mittelalter kamen die Gebäckstücke dann auch nach Deutschland. In Klöstern wurde während der Fastenzeit unter anderem gepfefferte Lebkuchen, genannt „Pfefferkuchen“, gegessen. Grund: Das Gebäck galt als gesund, heilend, verdauungsfördernd und appetitanregend. Später wurde dann auch außerhalb von Klöstern erste Lebküchner-Zünfte gegründet.

Allerdings entwickelte sich die Lebküchnerei erst im 16. Jahrhundert zu einem echten Gewerbe – und richtige Lebkuchen-Zentren entstanden in deutschen Städten wie Nürnberg, Aachen oder Braunschweig.

Noch heute sind sie für diese bekannt. Inzwischen ist etwa die Bezeichnung „Nürnberger Lebkuchen“ eine geschützte geografische Angabe. Nur Lebkuchen, die im Stadtgebiet Nürnberg hergestellt werden, dürfen so heißen. Lebkuchen aus dem Nürnberger Umland betiteln sich häufig dann mit „Lebkuchen Nürnberger Art“.

Warum Lebkuchen so heißen

So ganz geklärt ist das nicht, Sprachwissenschaftler gehen aber davon aus, dass der Lebkuchen seinen Namen vom lateinischen Wort „libum“ hat. Das bedeutet so viel wie Flachkuchen, Fladen oder Opferkuchen.