Lesen Sie weiter: Erreger aus dem Tierreich – Pandemien: Was kommt als Nächstes?
Nur wenige schwere Krankheitsverläufe
Abgesehen von den lästigen und manchmal schmerzhaften Stichen bereitet Werner Sorge, dass einheimische Stechmücken offenbar zunehmend gefährliche Krankheitserreger übertragen. „Hätten wir keine Corona-Pandemie, würden wir mehr über die Zunahme an Fällen des West-Nil-Fiebers reden“, konstatiert sie.
Die Dunkelziffer könnte weitaus höher sein. Denn das Virus, das laut RKI durch Zugvögel eingeschleppt wurde, zeigt bei Menschen teilweise gar keine oder nicht eindeutige Symptome. Diese könnten von leichter Übelkeit und Kopfschmerzen über Fieber bis hin zu neurologischen Schäden reichen, erläutert Werner. Nur etwa einer von 100 Infizierten würde ein schweres Krankheitsbild entwickeln, sagt sie. Davon seien vor allem ältere Menschen betroffen.
Lesen Sie auch: Gentechnik gegen Insekten als Krankheitsüberträger – So rotten sich Mücken gegenseitig aus
Schutz gegen Mücken
Einen vorbeugenden medikamentösen Schutz gegen Mücken und die durch sie übertragene Krankheitserreger gibt es nach Ansicht der beiden Wissenschaftlerinnen nicht. Schutznetze vor den Fenstern und das Auftragen von Insektenschutzmitteln empfiehlt Frank vor allem älteren, da gefährdeteren Menschen.
„Mit Wasser gefüllte Regentonnen sollten abgedeckt, Vogeltränken oder Blumenvasen mindestens einmal die Woche geleert werden», empfiehlt Werner. Ein oder zwei Grundstücke mit optimalen Bedingungen für Mücken reichten allerdings aus, um eine ganze Region zu verseuchen, macht die Mückenexpertin deutlich.
Lesen Sie weiter: Mittel gegen Insektenstiche – Das hilft gegen Mücken und Wespen