Jeder vierte in Deutschland denkt über einen Kirchenaustritt nach. Im Jahr 2022 erreichten die Anträge dazu in Baden-Württemberg ein Rekordhoch: Die evangelische Kirche verließen knapp 55.000 Mitglieder, die katholische Kirche über 81.000. So sind rund 55 Prozent der in Baden-Württemberg lebenden Menschen einer der beiden Religionen zugehörig. In ganz Deutschland ist es schon weniger als die Hälfte, bei einer Gesamtbevölkerung von über 80 Millionen. Häufig ist es die jüngere Generation, welche der Gemeinschaft der Kirche den Rücken zudreht – zumeist der katholischen. Erklärversuche zu den hohen Zahlen reichen von gesellschaftlichen bis kirchlichen Problemstellungen. Dazu zählen unter anderem die derzeitigen massiven Teuerungen bei den Lebenshaltungskosten, sowie die distanzierte Haltung gegenüber der Missbrauchsvorwürfe gegenüber Kirchenobere.