Bisher sei Laborfleisch nur in Singapur zugelassen worden. „Jetzt ist es für den Verkauf an Verbraucher in der größten Volkswirtschaft der Welt zugelassen.“
Beginnt eine neue Ära der Welternährung?
Es sei der Beginn einer neuen Ära, heißt es in einer Mitteilung von Upside Foods. Diese Zulassung werde die Art und Weise, wie Fleisch auf unseren Tisch kommt, grundlegend verändern, teilt Unternehmenschef Uma Valeti auf Twitter mit.
Kann Fleisch aus der Petrischale – sogenanntes In-Vitro-Fleisch – die Ernährung der Menschheit in der Zukunft sichern? Und kann aus Stammzellen gezüchtetes Gewebe dazu beitragen, die industrielle Massentierhaltung zu ersetzen?
Wie wird das In-Vitro-Fleisch hergestellt?
Für die Herstellung von Fleisch im Labor werden lebenden Tieren Muskel- und Fettzellen entnommen, die in einer Kulturflüssigkeit aus Fetten, Aminosäuren, Vitaminen, Mineralien und Zucker landen.
Dort vermehren sie sich und wachsen zu Muskelgewebe heran. Im Februar 2018 informierte der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages die Parlamentarier über den Stand der Forschungen.
Probe-Essen mit Labor-Burgern
An Laborfleisch wird vor allem in den USA, den Niederlanden und in Israel geforscht. Der Pharmakologe Mark Post von Universität Maastricht hat als erster Forscher weltweit einen Machbarkeitsnachweis für Kulturfleisch vorgelegt.
Am 5. August 2013 lud der niederländische Physiologie-Professor in London auf einer Pressekonferenz zu einem Testessen mit aus Stammzellen erzeugten Burgern ein.
Ist eine Massenproduktion möglich?
Die Retortentechnik lässt bisher keine Fleischzucht in großen Mengen zu. Ob man also den Hunger in der Welt mit Kunstfleisch bekämpfen kann, ist daher fraglich.
Nach einer Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) von 2021 „Visionen von In-vitro-Fleisch“ ist die Herstellung sehr aufwendig. Die Karlsruher Forscher stellen aber auch fest, dass In-Vitro-Fleisch dabei helfen könnte, Probleme des Fleischkonsums mit Blick auf die wachsende Weltbevölkerung, den Klimawandel und den Tierschutz besser zu lösen.