Handball-Landesliga Duell der Versehrten

Karl-Heinz Rucker
Die SG Helmbrechts/Münchberg geht dezimiert ins Heimspiel. Foto: /Katharina Hübner

In der Handball-Landesliga trifft die SG Helmbrechts/Münchberg auf einen Leidensgenossen: Auch der HSC Bad Neustadt hat große Personalsorgen. Inwiefern beeinflusst dies die Aussichten?

 
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Nichts zu gewinnen gab es für die Landesliga-Handballer der SG Helmbrechts/Münchberg in Neustadt bei der HSG Rödental/Neustadt, die am Ende klar mit 39:32 die Oberhand behielt. Eine Partie mehr, die in dieser Saison von der Heimmannschaft geprägt wurde.

Heimrecht genießt an diesem Samstag in der Helmbrechtser Göbelhalle ab 19.45 Uhr die SG, wenn sie den im Moment verletzungsbedingt stark gebeutelten HSC Bad Neustadt/Saale empfängt. Die Gäste hatten sich vor Saisonbeginn insgeheim zum Ziel gesetzt, ganz vorne in der Tabelle mitzumischen, ehe sie durch längerfristig bedingte Verletzungsausfälle von der Erfolgsspur abgekommen sind.

Jetzt sind es bereits vier Niederlagen am Stück, die den Unterfranken zwischenzeitlich die Tabellenführung kostete, die jetzt die HSG Lauf/Heroldsberg innehat. Da heißt es für den Bad Neustadter Bayernligaabsteiger: Schleunigst wieder in die Spur zu kommen, denn das derzeit mit 13:13 noch ausgeglichene Punktekonto könnte weiter ins Wanken geraten, sollten mit dezimierten Kader die Pleiten ihre Fortführung finden.

Freilich, in Bestbesetzung sind die Badstädter eine Hausnummer und dann jederzeit in der Lage, ihre Gegner aus der Halle zu schießen. Dies gelang ihnen in der frühen Saisonphase bereits mehrmals. Aus SG-Sicht hofft man natürlich insgeheim, dass nicht gerade jetzt die Serie endet und der Gast die Punkte aus der Göbelhalle entführt.

Allein schon deshalb nicht, weil die SG aktuell selber von großen Verletzungssorgen geplagt und deshalb gerade auf die Heimerfolge dringendst angewiesen ist. Was unter diesen Umständen passieren kann, haben die Seiferth-Schützlinge am Vorwochenende in Rödental gesehen. Die, die dabei waren, haben alles gegeben und bravourös gekämpft. Wenn aber die Alternativen fehlen, Leistungsträger wie Abwehrstrategen Jiri Fort, Jan Philip Kritzenthaler oder Torhüter Lukas Hurt längerfristig ausfallen, dann hinterlässt das nur schwer zu schließende Lücken im System. Zudem steht noch ein Fragezeichen hinter Johannes Reif, der in Rödental/Neustadt schon früh verletzungsbedingt ausfiel. Dann würde es auch im Rückraum langsam eng.

Eine undankbare Aufgabe

Da werden die Sorgenfalten bei Trainer Christian Seiferth wohl eher mehr. Auch deshalb, weil mit fehlendem Personal auch die Trainingsabläufe andere werden. Schlichtweg eine undankbare Aufgabe für alle Beteiligten. Doch genau die gleiche Situation ist dem Gast hinreichend bekannt. Fehlendes Personal machte aus einem Spitzenteam in wenigen Wochen eine Mannschaft mit gutem Durchschnitt. Nicht schlecht, jederzeit landesligatauglich, aber auch nicht mehr.

Doch wenn es eben wieder mehr werden kann, warum nicht. Das könnte die Parole für das Aufeinandertreffen sein. Sicherlich wird die Mannschaft die besseren Karten besitzen, die entsprechendes Spielermaterial wieder zur Verfügung hat. Im Hinspiel dominierte Bad Neustadt klar. Damals waren noch alle an Bord.

Die Gastgeber ihrerseits würden sich nur allzu gerne für die Vorrundenpleite revanchieren, zumal dann weitere wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt frühzeitig auf die Habenseite wandern würden. Ein spannendes und für die Zuschauer sicherlich interessantes Aufeinandertreffen wird es allemal. Ein Bad Neustadter Erfolg würde beide Teams dann punktgleich nebeneinander in der Tabelle einreihen. Bei einem Heimerfolg der SG könnten Trainer Christian Seiferth und seine Mannen für den Augenblick sogar wieder ein Stück weit in Richtung vordere Plätze schielen.

„Das ist ein Spiel, in das wir alles investieren müssen. Jeder muss auf 120 Prozent laufen“, fordert SG-Trainer Christian Seiferth von seinen Jungs.

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