Hilfe Familie Braun gründet eine Stiftung

Die Eltern von Antonia wollen das Geld nicht für sich allein verbrauchen. Das Mädchen steht vor einer großen Operation.

 
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Der Scheck ist am Samstag an die Familie Braun überreicht worden. Foto: pr.

Weißenstadt - „Das ist eine so große Summe, die wollen wir nicht allein für uns verbrauchen.“ Der Vater der kleinen Antonia, Alexander Braun, kündigt an, „dass wir eine Stiftung im Verein CDKL 5 gründen werden“. Somit solle anderen Kindern, die diese Krankheit haben, ebenfalls geholfen werden.

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Von den 56 .228,80 Euro fließt im Frühjahr ein großer Teil in den Umbau des Bads für Antonia. „Aber für die Stiftung wird ein fünfstelliger Betrag übrig bleiben“, versichert Alexander Braun. Im November werde der Badumbau mit den Handwerkern besprochen. „Wir brauchen eine barrierefreie Dusche, eine Schwebetür und ein barrierefreies Waschbecken. Die Dusche ermöglicht es uns, Antonia auf einer Liege zu duschen.“ Jetzt liefen die Vorbereitungen, weil nicht nur Handwerker momentan knapp sind, sondern auch Lieferprobleme herrschen.

Doch ehe es an den Umbau des Bads geht, steht für die Familie eine große Herausforderung bevor: „Antonia wird im Oktober am Rücken operiert.“ Alexander Braun graut es vor dem zehnstündigen Eingriff in Göttingen. „Antonia wird vom Nacken bis zum Steiß aufgeschnitten. Dann kommen in jeden Wirbel vier bis acht Millimeter starke Schrauben, um den Rücken zu stabilisieren.“ Die Versteifung sei dringend notwendig, weil die Wirbel sich verdrehten und schon jetzt auf den Magen drückten und diesen knickten. „Auch die Lunge ist gequetscht. Das wird mit der Versteifung der Wirbelsäule behoben. Wenn wir das alles geschafft haben, ist der Umbau des Bads ein Klacks.“

Dass er und seine Frau die behinderte Tochter zur Operation begleiten können, ist nicht so selbstverständlich, versichert Alexander Braun. „Aber wir haben beide spitzenmäßige Arbeitgeber“, betont er. Antonias Vater feiert heuer sein 30. Jubiläum bei der Schreinerei Scherm in Wunsiedel. „Und weil ich dort als Schreiner auch für die Behinderteneinrichtung Senivita einiges gemacht habe, kommt mir das daheim zugute, wo ich einiges selbst behindertengerecht für Antonia bauen konnte.“ Auch seine Frau Alexandra, die bei der RHI Magnesita in Marktredwitz im Büro arbeitet, werde freigestellt, wenn es notwendig sei. „Es gibt schon andere Arbeitgeber“, weiß der Vater des behinderten Mädchens aus Meierhof. „Da wurden die Eltern von CDKL 5-kranken Kindern entlassen, weil sie zu oft fehlten. Dass wir diesen Druck nicht haben, ist ganz wichtig.“