Gottsmannsgrün/Uschertsgrün/Helmbrechts - Wenige Tage vor der Befreiung durch die US-Armee haben viele Bewohner der Region die Verbrechen der Nazis an Juden und politischen Häftlingen aus nächster Nähe beobachtet. Was das NS-Regime als "Evakuierung" der Konzentrationslager bezeichneten, ging als "Todesmärsche" in die Geschichte ein. Neben dem Todesmarsch der Frauen des KZ-Außenlagers in Helmbrechts, über den die Frankenpost im Rahmen dieser Serie bereits berichtet hat, kamen auf verschiedenen Wegen mehrere tausend Häftlinge aus dem KZ Buchenwald durch die damaligen Landkreise Naila, Münchberg und Hof. Anfang April 1945 befanden sich zirka 47 500 Inhaftierte in Buchenwald. Vom 7. bis 10. April trieben die Nazis 28 000 Häftlinge auf 60 verschiedenen Routen nach Süden. Sechs Todesmärsche mit insgesamt mehreren tausend Gefangenen verliefen in der zweiten Aprilwoche durch das Gebiet des heutigen Landkreises Hof.