Hof Fast ein Volksfest-Baby

Ein Vorfall der vergangenen Jahre ist den BRK-Mitarbeitern auf dem Fest besonders in Erinnerung geblieben: Eine Besucherin mit beginnenden Wehen konnten sie gerade noch rechtzeitig ins Klinikum bringen.

 
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"Wir haben für dieses Jahr unsere Einsatzkräfte deutlich aufgestockt", sagt Marc Stürmer, Leiter der BRK Bereitschaft Hof. Die Stadt Hof erwartet noch einmal mehr Besucher als in den Vorjahren, dementsprechend müssen die Lebensretter ihre Kräfte angleichen. Das gilt für den Festplatz wie für den Umzug zuvor: An beiden Einsatzorten ist es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Vorfällen gekommen.

Der Umzug ist ein Auftakt, bei dem auch das BRK gleich in die Vollen geht: "Wir betreuen ihn mit 30 Einsatzkräften, mit vier motorisierten Fahrzeugen, zwei E-Bike- und zwei Mountainbike-Streifen", erklärt Stürmer. Allein im vergangenen Jahr habe man bei 15 Zuschauern Hilfe leisten müssen, auch einige der Umzugsteilnehmer hätten nach der Ankunft im Festzelt der Hilfe der BRKler bedurft. Kreislaufbeschwerden oder Wassermangel: Die Beschwerden der Betroffenen können hier zumindest meist unkompliziert gelindert werden. Beim Fest-Dienst auf dem Platz ist das nicht immer so einfach.

In zwei Schichten decken die BRKler ehrenamtlich die Betreuung des Festgeländes täglich von 14 Uhr bis zum Veranstaltungsende ab. Heuer braucht es dafür - berechnet nach einem Algorithmus, dem die erwarteten Besucherzahlen zugrunde liegen - bis zu 15 Mitarbeiter pro Schicht. "Hätten wir nicht so viele Ehrenamtliche, die hier extra Urlaub nehmen und viele Tage im Fest-Einsatz sind, wir würden 200 Einsatzkräfte benötigen", rechnet Marc Stürmer vor. Während der Dienste haben die Ehrenamtlichen viele Aufgaben.

Unwohlsein, kleine Schnittwunden oder die Frage nach Blasenpflastern sind die eine Kategorie, mit denen sich Festgäste oder auch Fest-Mitarbeiter ans BRK wenden. Die andere: Alkohol-bedingte Ausfälle. "Das geht oft mit viel Uneinsichtigkeit einher, auch oft von Begleitern des Betroffenen: Manche lassen uns unter Androhung von Gewalt nicht zum Patienten", sagt Stürmer. Eine Entwicklung, die in vielen Bereichen zunehme, leider auch auf dem Fest. Allerdings: "Während es 2017 erheblich viel Gewalt auf dem Fest gab, hatten wir 2018 so gut wie nichts."

Skurrilstes Erlebnis auf dem Fest-Dienst? "Wir hatten mal eine Besucherin mit beginnender Wehen-Tätigkeit. Die haben wir gerade so noch ins Krankenhaus bringen können."

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