Hohenberg Hohenberg: Historiker überzeugen sich von Sanierung

Sie ist die am besten erhaltene Festung im Fichtelgebirge: die Burg Hohenberg. Foto: Florian Miedl

Für zehn Millionen Euro modernisiert der Freistaat Bayern die Burganlage in Hohenberg. Die denkmalgerechten Arbeiten stoßen auch bei Fachleuten auf großen Zuspruch.

 
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Hohenberg - Die Burg Hohenberg an der Eger, eine der am besten erhaltenden Festungen im Fichtelgebirge, wird im Zuge der derzeitigen Sanierungsmaßnahmen zur Jugendherberge ausgebaut. Historiker, Vertreter von Politik und Behörden sind von der Bedeutung des Projektes überzeugt, heißt es in einer Mitteilung des Staatlichen Bauamts Bayreuth.

Die Burganlage aus dem 13. Jahrhundert befindet sich im Eigentum des Freistaats Bayern. Aufgrund der sich immer weiter verschlechterten Bausubstanz, die eine weitere wirtschaftliche Nutzung unmöglich gemacht hatte, wurde mit Beschluss des Landtags im Juli 2018 der Startschuss für die Millioneninvestition zur Rettung mit zukunftsweisender Nutzung der Anlage gegeben. Der damalige Finanzminister Markus Söder hat für den Bau mehr als zehn Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Ziel der umfangreichen Sanierung ist die Errichtung einer Jugendherberge mit 112 Betten nach zeitgemäßem Standard, die auch Räumlichkeiten für Tagungen und andere Veranstaltungen bietet.

Zufrieden mit dem Fortgang der Arbeiten zeigte sich Landtagsabgeordneter Martin Schöffel: "Ich freue mich riesig, dass die Burgsanierung in Hohenberg an der Eger nun im vollen Gange ist." Beeindruckt sei Schöffel von den detailgetreuen Sanierungen am historischen Fachwerk des Fürstenhauses und vom neuen Bettenhaus im Burghof. "Die Arbeiten werden mit Hochdruck weitergeführt. Im Fichtelgebirge direkt an der bayerisch-tschechischen Grenze mit Blick ins Egerland entsteht die schönste Jugendherberge Bayerns, davon kann man sich bereits jetzt überzeugen", sagte Martin Schöffel. Dem Landtagsabgeordneten zufolge sind auch ausgewiesene Fachleute und Historiker von den Sanierungsarbeiten sehr angetan.

Vor allem Kreisheimatpfleger Harald Stark hatte sich für einen Vor-Ort-Termin ausgesprochen, um seine Bedenken in Bezug auf die Sanierung mitzuteilen. "Ich konnte mich davon überzeugen, dass die Sanierungsarbeiten mit der größtmöglichen Schonung der originalen Bausubstanz durchgeführt werden. Im Bewusstsein, dass nur ein adäquat genutztes Baudenkmal erhalten werden kann und nur eine nach modernsten Komfort- und vor allem Sicherheitsansprüchen errichtete Jugendherberge erfolgreich geführt werden kann, möchte ich den Planungen und dem Baufortschritt nicht weiter im Wege stehen." Starks Einwände hatten sich insbesondere auch auf den Bau eines Cortenstahlwürfels auf dem Gefängnisturm der Burg Hohenberg bezogen. Dieser ist mittlerweile verworfen worden.

Historiker Adrian Roßner ist ebenfalls überzeugt vom Konzept. "Das Fichtelgebirge ist eine unglaublich bunte Landschaft, die ihren Reiz insbesondere im Kleinen entfaltet." In fast jedem Dorf gebe es Häuser, Fabriken - oder eben auch Burgen - die fantastische Einblicke in die vielfältige Identität gewähren würden. "Um jene Zeitzeugen auch für zukünftige Generationen zu erhalten, sind Konzepte notwendig, die einerseits deren historische Bedeutung in den Fokus rücken, andererseits aber auch offen sind für neue Ideen und Nutzungen", sagte Roßner. Denkmalschutz heiße demnach nicht immer, einen hundertprozentigen Erhalt zu forcieren, sondern kompromissbereit zu sein, um Alt und Neu zielführend miteinander verbinden zu können. "Genau dieses Vorgehen sehe ich auch bei den Planungen zur Burg Hohenberg: Barocke Decken und Fachwerkwände werden sorgsam restauriert, um damit deren ganz eigenen Charme freizulegen, doch hat man mit der geplanten Jugendherberge auch eine zeitgemäße Struktur im Blick, für die man manch modernen Einbau vornehmen muss."

So habe auch er sich gefreut zu sehen, dass die Verbindung aus Erhalt des Historischen und zukunftsträchtiger Konzeption bestens umgesetzt werde. "Aus einer spätmittelalterlichen Befestigungsanlage wird so das Herz der Gesellschaft, das als Identitätsanker wirken und die Tradition in einer neuen Richtung fortsetzen wird", sagte Adrian Roßner. red

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