Honigfest in Arzberg Ab in den Bienenstock

Freuen sich aufs Honigfest (von links): Imkerin Christine Medick, Bürgermeister Stefan Göcking, Wieland Häcker, Vorsitzende des Imkervereins und Christina Heydenreich vom Museum. Ein Video über den Lehrbienenstand finden Sie auf www.frankenpost.de. Foto: Gerd Pöhlmann

Voll süß: In Bergnersreuth dreht sich am Sonntag alles um das „flüssige Gold“. Unter dem Motto „Vom Volk ins Glas“ können Besucher den Bienen beim emsigen Treiben zusehen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Klebrig aber lecker, süß aber gesund – beim Honigfest am Sonntag, 2. Juli, dreht sich im Gerätemuseum Arzberg alles rund um das flüssige Gold. Unter dem Motto „Vom Volk ins Glas“ laden das Museum und der Imkerverein Arzberg von 14 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt ins Museum und vor allem in den Garten ein.

Lehrbienenstand am Museum

Dort summt und brummt es noch mehr als üblich. Seit einiger Zeit hat der Imkerverein Arzberg einen Lehrbienenstand aufgestellt. Von Mai bis Juli können Interessierte, Kinder und Erwachsene, unter Anleitung eines Imkers beobachten, wie sich Bienen auf die Suche nach Nektar und Pollen machen. Der Lehrbienenstand macht es möglich, die fleißigen Insekten aus der Nähe zu betrachten. Wer sich traut, kann wirklich ganz nah ran – die Bienen der Rasse Carnica zeichnen sich durch ihren Sanftmut aus. „Auch wenn die Bienen sehr umgänglich sind, haben wir Schutzkleidung für unsere Besucher“, sagt Christina Heydenreich, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Museum. Mit dem Imkerverein war das Team des Museums schon länger im Gespräch. Der Lehrbienenstand passe gut ins Konzept des Museums, das sich intensiv mit Themen wie Landwirtschaft und gesunder Ernährung beschäftige. „Kinder freuen sich riesig, wenn sie hautnah erleben können, wie Dinge funktionieren“, sagt Christina Heydenreich. „Wir können jetzt direkt zeigen, wie Bienen Honig herstellen. Und der Imkerverein kann Nachwuchs werben.“ Wie Wieland Häcker, Vorsitzender des Imkervereins Arzberg, und die langjährige Kreisbäuerin Christine Medick, die die Imkerei für sich entdeckt hat, sagen, gibt es tatsächlich viele junge Imker und sehr viele Imkerinnen. „Schon lange kooperieren das Museum und unser Verein“, sagt Häcker. Der Lehrbienenstand ist nun das Tüpfelchen auf dem I, oder besser: der Honig auf der Waffel.

Köstliches aus Honig

Am Sonntag zeigen die Experten des Arzberger Imkervereins alle Arbeitsschritte, die nötig sind, um an die süße Köstlichkeit zu gelangen. Denn bis sie die Waben schleudern und den Honig im Glas abfüllen können, ist es ein weiter Weg. Vor allem für die Insekten. „Wenn sie keine nähere Tracht finden, legen Bienen auch mal Entfernungen von bis zu drei Kilometern zurück“, sagt Christine Medick. Das lohnt sich. Im Durchschnitt hat ein Bienenvolk rund 50 Kilogramm Honig für die Menschen „übrig“, etwa doppelt so viel verbraucht es selbst. In Bergnersreuth können Besucher nun herausfinden, wie sich die Bienen verständigen, wie der Honig in die Waben kommt, wie der Imker die Waben entnimmt und schleudert.

Interessante Einblicke in einen Bienenstock gibt es im Gerätemuseum in Arzberg-Bergnersreuth. Foto: Gerd Pöhlmann

Auch an die, die sich nicht so nah an den Lehrbienenstand trauen, ist gedacht: Ein Bienenvolk hinter Glas gibt ebenso Einblick in das Leben der fleißigen Insekten. Selbst die Kleinsten können zusehen, wie Arbeiterinnen die Puppen in den Waben füttern oder Honig und Nektar ablegen. Wer weiß, vielleicht lässt sich ja auch die Königin blicken?

Zudem laden zahlreiche Aktionen rund um das klebrige Gold für Groß und Klein zum Mitmachen ein. Kinder können Bienenwachskerzen nach Kreativität und Herzenslust gestalten, die Bienenkönigin suchen oder beim Honigquiz Preise abräumen. Wenig verwunderlich ist, dass der Honig auch in Sachen Speis und Trank den Ton angibt. Regionale Imker bieten allerhand Leckeres und Gesundes aus Honig an. Leckermäuler können den frisch geschleuderten Honig auch gleich probieren. Frisches Honigbrot und frisch gebackene Honigwaffeln versüßen den Gaumen. Außerdem gibt es zahlreiche Tipps zur Verwendungsmöglichkeit von Honig in der Küche.

„Bienen, Natur, Museum – das passt doch wunderbar zusammen“, sagt der Arzberger Bürgermeister Stefan Göcking, dem Wieland Häcker für das gemeinsame Foto eine Wabe aus dem Stock in die Hände drückte. Die Bienen blieben ruhig, der Bürgermeister auch. Und der verkündete sogleich, ab jetzt Lieblingsbienen zu haben. Vielleicht kommen am Sonntag ja noch viel mehr Menschen ins Schwärmen, wenn sie das emsige Treiben an den Einfluglöchern des Lehrbienenstands beobachten.

Autor

Bilder