Weiterverkauf nur mit Zustimmung des Senats
Die Hansestadt Hamburg hat stets deutlich gemacht, dass sie den Elbtower als privatwirtschaftliches Projekt sieht - und dementsprechend eine privatwirtschaftliche Lösung für eine Wiederaufnahme der Bauarbeiten nötig ist. Sollte keine tragfähige Lösung gefunden werden, könne die Stadt durch das im Grundstückskaufvertrag zwischen Stadt und Signa geregelte Wiederkaufsrecht die Kontrolle über das Projekt übernehmen.
Die Linken in der Hamburgischen Bürgerschaft widersprechen indes der Erwartung eines zügigen Verkaufs des Elbtowers unter Verweis auf den Kaufvertrag. Der regele, "dass bis ein Jahr nach Fertigstellung das Grundstück nicht weiterverkauft werden darf". In einer Anfrage der Linksfraktion habe der Senat bestätigt, dass diese Verfügungsbeschränkung weiterhin gelte. "Nur wenn der Senat zustimmt, kann also ein Weiterverkauf stattfinden", so die Linke.
Deren Stadtentwicklungsexpertin Heike Sudmann warnte den Senat vor einer "Zustimmung zu einem spekulativen Weiterverkauf oder zu einem überhöhten Preis". Ein Versuch, "mit einem schnellen Weiterverkauf das Problem Elbtower wenigstens bis zur Bürgerschaftswahl von der Backe zu bekommen, muss verhindert werden", so Sudmann. Die Bürgerschaft, in der die rot-grüne Stadtregierung derzeit über eine Zweidrittelmehrheit verfügt, wird im Frühjahr 2025 neu gewählt.
Stillstand bei 100 Metern Höhe
Der Elbtower soll der krönende Abschluss der Hamburger Hafencity werden. Ganz im Osten bei den Elbbrücken soll er entstehen, quasi als Gegenstück zur Elbphilharmonie ganz im Westen: "64 Stockwerke, 245 Meter über dem Meer. Ein neuer Blick auf die Stadt", heißt es auf der Homepage des Elbtowers. Bislang geplante Fertigstellung und Gesamtkosten: 2025 für rund 950 Millionen Euro.
Seit Ende Oktober herrscht auf der Baustelle jedoch Stillstand. Bei 100 Metern Höhe hat das beauftragte Bauunternehmen die Arbeiten eingestellt, weil Signa Rechnungen nicht bezahlt hat. Das dritthöchste Gebäude Deutschlands, entworfen vom Londoner Stararchitekten David Chipperfield, soll einmal unter anderem Büros, Geschäfte, Galerien, Restaurants und eine Aussichtsplattform in der 55. Etage beherbergen.