Impfstoffmangel in Wunsiedel Auch in Wunsiedel derzeit keine Erstimpfungen

Im Landkreis Wunsiedel werden derzeit fast nur Zweitimpfungen verabreicht. Foto: /M. Bäu.

Ab kommender Woche soll sich die Lage wieder entspannen. Zumindest ein Vakzin steht dann für neue Impflinge wieder zur Verfügung.

 
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Wunsiedel - Und wieder stockt die Corona-Impfkampagne. In ganz Bayern werden in den Impfzentren seit 18. Mai keine Erstimpfungen mehr vorgenommen. Auch Wunsiedel ist davon betroffen. Wie Daniel Hahn, der Leiter des Impfzentrums, auf Nachfrage der Frankenpost sagte, liegt auch ihm das Schreiben des Gesundheitsministeriums vor, in dem es heißt, dass bis auf Weiteres die sogenannten mRNA-Impfstoffe nicht für Erstimpfungen verwendet werden sollen. Dies ergebe angesichts des akuten Impfstoffmangels Sinn, sagt Hahn. „Wir haben aber deshalb keinen einzigen bereits vergebenen Erstimpfungs-Termin absagen müssen.“

Der Moderna-Impfstoff wird in den Impfzentren nun ausschließlich für Impflinge eingesetzt, die für ihre Erstimpfung das Astra-Zeneca-Vakzin erhalten haben. Das Biontech-Vakzin wird laut Hahn hingegen benötigt, um die Zweitimpfungen abzudecken. „Hier stehen derzeit sehr viele an.“

Trotz allem nimmt das Wunsiedler Impfteam zumindest ab und an auch noch Erstimpfungen vor. „Es kommt vor, dass am Abend noch Impfstoff übrig ist. In diesen Fällen rufen wir unsere Listen durch. Auf keinen Fall wird auch nur eine Dosis vergeudet.“

Hahn macht den vielen noch auf eine Erstimpfung Wartenden dennoch Hoffnung: „Spätestens Anfang kommender Woche werden wir planmäßig auch damit wieder beginnen, wenn auch vorerst nur in geringem Umfang.“ Wann das Impfteam wieder mit voller Kapazität die Erstimpfungen aufnehmen kann, steht noch nicht fest. Wie Hahn sagt, hat er erfahren, dass sich die Lage am Impfstoffmarkt demnächst wieder entspannt. Ob dem tatsächlich so ist, könne er natürlich nicht prüfen.

Seit dieser Woche dürfen sich jetzt auch Jugendliche ab zwölf Jahren gegen Corona impfen lassen. Im Landkreis Wunsiedel lagen laut dem Leiter des Impfzentrums bis Mittwochabend etwas mehr als 600 Registrierungen von Jugendlichen unter 18 Jahren vor. „Allerdings kann ich die genaue Zahl nicht hundertprozentig nennen, da darunter auch 18 Anmeldungen sind, bei denen als Geburtsjahr 2021 steht. Die haben sich vertippt. Ob es sich dabei um Jugendliche handelt, ist noch nicht klar, wir rufen die Registrierten aber an.“

Wie die übrigen Impfzentren in Bayern hält auch das in Wunsiedel zunächst an der sogenannten Impfpriorisierung fest. „Kein registrierter 60-Jähriger muss jetzt befürchten, dass wir ihm einen gesunden 18-Jährigen vorziehen. Wir wollen wirklich jeden, bei dem es zu einem schweren Corona-Verlauf kommen könnte, priorisiert impfen.“

Insgesamt wurden im Impfzentrum bislang 42 796 Impf-Injektionen verabreicht, bei den Hausärzten 16 431. M. Bäu.

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