Für die Allgemeinärztin Dr. Martina Presch aus Schwarzenbach an der Saale gibt es nur einen Weg, um des Virus Herr zu werden: „Impfen.“ Jetzt, wo Mutationen insbesondere aus Tschechien die Menschen in der Region noch schneller und schärfer angreifen als das bisher bekannte Virus, sei es wichtig, dass sich möglichst viele Bürger impfen lassen. Der Landkreis habe sich optimal vorbereitet: „Das Impfzentrum in Hof könnte deutlich mehr impfen, wenn ausreichend Impfstoff da wäre.“
Die bevorzugte Versorgung der Region mit Impfstoff begründet die Ärztin auch mit dem Schutz für angrenzende Landkreise, die kaum Berührung mit den Corona-Hotspots in Tschechien haben. „Ein Blick auf die Infektionskarte des Robert-Koch-Instituts belegt deutlich, dass die Nachbarlandkreise von Hof, Wunsiedel oder Tirschenreuth durch Besucher aus Hochfranken mit erhöhten Inzidenzwerten belastet werden“, sagt Presch; es gebe einen Zusammenhang zwischen dem Eindringen des Coronavirus aus Tschechien und einer weiteren Verbreitung. Die Ärztin hat einen Wunsch an die Politiker: „Bauen Sie den großen bürokratischen Aufwand für das Impfen ab, dann kommen wir bedeutend schneller voran.“
Die Medizinerin unterstützt die Aktion der Landräte im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet, die fordern, dass Impfstoff, der in anderen Regionen nicht verwendet wird und gelagert werden müsste, hier verabreicht wird: „Wir brauchen unbedingt mehr Impfstoff für die Region.“ In Kombination mit den Teststationen im Landkreis Hof sowie Schnelltests und dem Einhalten der Abstands-, Hygiene und Maskenregeln sieht die Medizinerin eine Chance gegen das Virus. „Ich bin davon überzeugt, dass wir das schaffen“, betont Presch. Sie setzt auch auf den Impfstoff von Astrazeneca: „Dieses Vakzin bietet einen Schutz von mehr als 70 Prozent gegen das Virus und hilft uns, von den hohen Infektionszahlen runterzukommen. Sollte ein Geimpfter doch erkranken, verhindert es schwere Verläufe.“