Interkulturelle Woche Die Vorbereitungen laufen

Freut sich bereits auf die Veranstaltung der IKW: Souzan Nicholson. Foto: Landkreis Kulmbach

Souzan Nicholson ist Integrationslotsin im Landkreis Kulmbach. Als Mitorganisatorin der Interkulturellen Woche freut sie sich selbst auf die kommenden Veranstaltungen. Das hat auch einen bestimmten Grund, wie sie im Interview verrät.

 
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Die Vorbereitungen für die Interkulturelle Woche, die vom 25. September bis zum 2. Oktober stattfindet, sind in vollem Gange. Die bundesweit jährlich stattfindende Veranstaltungsreihe ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie findet seit 1975 Ende September statt und wird von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten und -beauftragten, Migrantenorganisationen, Religionsgemeinschaften und Initiativgruppen unterstützt und mitgetragen.

In mehr als 500 Städten und Gemeinden werden rund 5000 Veranstaltungen durchgeführt und auch im Landkreis Kulmbach gehen die Vorbereitungen nun in die heiße Phase. Die Verantwortliche der Interkulturellen Woche 2021-2023, Integrationslotsin des Landkreises, Souzan Nicholson, hat entsprechend alle Hände voll zu tun. In einem Interview beantwortet sie die wichtigsten Fragen rund um die Interkulturelle Woche.

Frau Nicholson, nachdem die Interkulturelle Woche im vergangenen Jahr coronabedingt nur digital stattfinden konnte, sind nun auch im Landkreis Kulmbach wieder Präsenzveranstaltungen möglich. Welchen Einfluss hat das auf das Programm?

Der gesamte Arbeitskreis bereitet die Interkulturelle Woche schon seit Anfang des Jahres vor. Wir haben uns immer für einige Stunden im Monat getroffen, um darüber zu diskutieren und zu entscheiden, welche Veranstaltungen mit aufgenommen werden sollten. Natürlich hoffen wir in der Interkulturellen Woche (IKW) dann auf möglichst viele Präsenzveranstaltungen. Ohne die Mitwirkung der knapp 30 Personen im Arbeitskreis, wäre es auch nicht möglich gewesen, solch ein vielfältiges Programm auf die Beine zu stellen. Wir starten in die IKW mit einem Gottesdienst und beenden die Woche mit einem interkulturellen Buffet. Das zeigt bereits die Bandbreite und Vielfalt des Programms, auf das wir, glaube ich, alle sehr stolz sein dürfen.

Neben der inhaltlichen Konzeption erfordert die IKW auch einen hohen organisatorischen Aufwand. Inwiefern konnte dabei von bestehenden Strukturen aus den vergangenen Jahren profitiert werden?

Der Arbeitskreis hat das Konzept für die IKW im vergangenen Jahr auf insgesamt drei Jahre ausgebreitet.

Dem Wunsch einer Schirmherrschaft kamen dabei Landrat Klaus Peter Söllner sowie Oberbürgermeister Ingo Lehmann sehr gern nach und die Bündelung der Organisation in meiner Person als Integrationslotsin des Landkreises Kulmbach gibt mir die Möglichkeit, alles im Blick zu behalten. 2021 wurde die Interkulturelle Woche vollständig in digitaler Form konzipiert und durchgeführt, denn dem Arbeitskreis war es wichtig, dass die Veranstaltungsreihe nicht wegen Corona ausfällt. In diesem Jahr hoffen wir auf Live-Veranstaltungen und somit auch auf viele Besucher.

Die Interkulturelle Woche gibt es ja bereits seit 1975. Seit dieser Zeit wird sie bundesweit jährlich durchgeführt. Wie hat sich in dieser Zeit die Veranstaltungsreihe im Landkreis Kulmbach entwickelt?

Die Veranstaltungen orientieren sich am aktuellen Zeitgeschehen. Nachdem wir im vergangenen Jahr Bundestagswahl hatten, war unser Veranstaltungsprogramm entsprechend mehr auf politische Veranstaltungen ausgerichtet. Dieses Jahr steht natürlich die Ukraine im Fokus, sodass wir im Themenbereich Religion eine Veranstaltung zum Christlichen Glauben in Russland und der Ukraine platziert haben und wir auch gemeinsam bei einem Kochevent die ukrainische Küche kennenlernen dürfen. Das Wichtigste an der IKW ist, dass sich alle Menschen willkommen fühlen, und ich bin überzeugt davon, dass unser Programm dies ermöglicht.

Wirft man einen Blick ins Programm – auf welche Veranstaltungen dürfen sich die Besucher dann ganz konkret freuen?

Wir haben uns gemeinsam bemüht, für alle Kulturrichtungen und Altersgruppen etwas anzubieten. So bringt zum Beispiel ein Vortrag von Kindern für Kinder dem jüngeren Publikum die Problematik der Welthungersnot näher. Darüber hinaus können die kleinen Besucher einen interkulturellen Kinofilm genießen. Für die Erwachsenen haben wir unter anderem eine Fotoausstellung von Geflüchteten im Repertoire und wir zeigen, wie man die Sprache durch das Essen lernen kann. Ich werde auf jeden Fall bei jeder Veranstaltung dabei sein, da ich mich wirklich auf jeden einzelnen Programmpunkt freue und sicherlich auch Neues dazulerne.

Die IKW lebt von Begegnungen und dem offenen Austausch der verschiedenen Kulturen – wie wird der kulturelle Austausch im Landkreis Kulmbach gepflegt?

Die vielen Netzwerkpartner im Bereich Integration und Migration bieten das ganze Jahr über verschiedene Begegnungsmöglichkeiten an, nicht nur innerhalb der IKW. Dem Netzwerk und natürlich auch mir ist es wichtig, die offenen Begegnungen kontinuierlich weiter zu fördern und in den Austausch zu kommen. Wir wollen aber auch weiterhin neue Ansätze schaffen, noch mehr Akzeptanz gegenüber unseren neuzugewanderten Mitbürgern zu bieten. Da sind wir alle in unserer Gesellschaft gefragt mitzuwirken, und der Landkreis Kulmbach ist da ein tolles Beispiel, wie es gelingen kann.

Warum sollte man Teil dieser Interkulturellen Woche sein und wie kann man es werden?

Die Teilnahme ist deshalb wichtig, weil jeder von uns von der Begegnung mit verschiedenen Kulturen profitieren und von ihnen lernen kann. Es ist eine Bereicherung, wenn man für ein oder zwei Stunden in eine andere Kultur eintauchen kann, so empfinde ich es zumindest. Die Teilnahme ist übrigens kostenlos, aber eine Anmeldung auf unserer Homepage www.ikw.landkreis-kulmbach.de ist erforderlich. So können wir alle Teilnehmer problemlos über die aktuellen Informationen zur IKW, die vom 25. September bis zum 2. Oktober stattfindet, informieren.

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