Kanal Unterirdische Bestandsaufnahme in Hof

red
Erst reinigen, dann befahren: den Kanal. Foto: /Abwasserverband

Am Montag ist eine groß angelegte Untersuchungsaktion des Kanals angelaufen, die sich bis in den Herbst hinein ziehen wird: Der Abwasserverband lässt den Hauptsammler von Moschendorf bis zur Kläranlage untersuchen.

 
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Um festzustellen, wie es um die zentrale Abwasserleitung im Stadtgebiet Hof, den Hauptsammler, bestellt ist, lässt der Abwasserverband Saale von April bis September eine umfangreiche TV-Untersuchung im Auftragswert von etwa 1,2 Millionen Euro durchführen. Losgegangen ist es am Montag in Moschendorf, bis September wollen die Arbeiter an der Kläranlage sein. Dabei handelt es sich um eine Gesamtstrecke von rund sechs Kilometer. Der Hauptsammler verläuft dabei hauptsächlich in Ufernähe, parallel der Sächsischen Saale.

Für eine TV-Untersuchung muss der Kanal zuvor von Ablagerungen gereinigt werden. Zudem ist es notwendig, vorübergehend das stets zufließende Abwasser um den Untersuchungsabschnitt herum zu leiten, damit der Kanal in leerem Zustand besichtigt werden kann. Dies wird mit Hilfe von mobilen Dieselpumpen und starr verschraubten Stahlrohrleitungen realisiert.

Für jeden Abschnitt ist ein Untersuchungszeitraum von etwa zwei Wochen vorgesehen. Daher kann es im Stadtgebiet entlang der Saale zeitlich und örtlich begrenzt zu Behinderungen auf Straßen und Gehwegen kommen, teilt der Abwasserverband mit. Insbesondere werden folgende Straßen betroffen sein: die Uferstraße, Unteres Tor, Mittlerer Anger, Rauschenbachstraße, Holzwiesenweg und An der Filzfabrik. Zudem ist entlang des Saaleradwegs im Verlauf der Saaleauen ab Jenasteg bis zur B2 zeitweise mit Einschränkungen zu rechnen.

Da der Kanal teilweise unter privaten Grundstücken verläuft, werden anrainende Grundstücksbesitzer kurz vor Ausführungsbeginn durch den Abwasserverband nochmals informiert. Zudem sind vorübergehend auftretende Geruchsbelästigungen rund um die Befahrungsmaßnahme möglich. Der Verband bittet um Verständnis.

Die Inspektion wird von einer Fachfirma mit einem Spezial-Kamerafahrzeug ausgeführt. Dabei wird die Untersuchung in zehn Teilabschnitte aufgeteilt.

Die bei der Inspektion aufgezeichneten Daten werden durch den Abwasserverband ingenieurswissenschaftlich ausgewertet. Daraus abgeleitete Maßnahmen zur Sanierung oder Reparatur des Kanals sollen dann, je nach Schwere der baulichen Mängel und Schadstellen, in den kommenden Jahren erfolgen.

Das Kanalnetz der Stadt Hof gemeinsam mit dem Hauptsammler des Abwasserverbands hat eine Gesamtlänge von 300 Kilometern. Öffentliche Kanalsysteme sind vergleichbar mit einem natürlich gewachsenen Baum. In der Mitte ist der Stamm, der Hauptsammler. An diesem sind Nebensammler als Äste angeschlossen, die sich im Einzugsgebiet immer weiter verzweigen und in klein dimensionierten Rohrleitungen an den Gebäuden enden. Laut Landesamtes für Statistik wird der Anschlussgrad an die öffentliche Kanalisation für das Jahr 2019 in der Stadt Hof mit 99,7 und für den Landkreis Hof mit 95,3 Prozent angegeben. Seit 1960 kümmert sich ums Abwasser der Stadt Hof und von 13 Landkreis-Gemeinden der Abwasserverband Saale. Seitdem betreibt der Verband den Hauptsammler und die Kläranlage mit dem Ziel das Abwasser nach mehrstufiger Reinigung in Unterkotzau in die Sächsische Saale einzuleiten. red

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