Kulmbach Nur das Wetter kann die Biker bremsen

Von Gabriele Fölsche
Sie bereiten das Biker-Event vor: der oberfränkische Polizeipräsident Reinhard Kunkel, Polizeihauptkommissar Uwe Leonhardt, der Leiter Festmanagement Michael Schmid, Landrat Klaus Peter Söllner, Vorstand Markus Stodden, Oberbürgermeister Henry Schramm und Marketingleiter Andreas Esser. Foto: Fölsche Quelle: Unbekannt

Am 23. und 24. April wird Kulmbach wieder zum Zweirad-Mekka: Den Organisatoren der 16. Motorradsternfahrt liegt die Verkehrssicherheit besonders am Herzen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Kulmbach - Acht getötete Motorradfahrer, 494 verletzte Biker, 536 Verkehrsunfälle, an denen Motorräder beteiligt waren, das ist die traurige Bilanz für 2015. Der oberfränkische Polizeipräsident Reinhard Kunkel hatte die Zahlen zur Pressekonferenz mitgebracht. "Beim Motorradfahren liegen Faszination und Risiko eng beieinander. Die letztjährige Biker-Saison schloss zwar mit einem Rückgang der Unfallzahlen. Leider gab es dennoch Tote und Verletzte auf Oberfrankens Straßen."

Die Kulmbacher Motorradsternfahrt mit ihren Übungsstationen für Verkehrsteilnehmer sowie kostenlosem Fahrsicherheitstraining möchte für das Thema Sicherheit sensibilisieren. Sie ist deswegen ein fester Bestandteil des Verkehrssicherheitsprogramms 2020 "Bayern mobil - sicher ans Ziel". Kunkel wies zudem darauf hin, dass zum Biker-Event in Kulmbach auch 30 begleitete Touren angeboten werden. Zudem würden auf Facebook bei einem Gewinnspiel 20 Pole-Positionen beim Korso am Sonntag verlost.

Der Vorstand der Kulmbacher Brauerei, Markus Stodden, sprach während der Pressekonferenz im Bistro in der Lichtenfelser Straße von 30 000 bis 40 000 Menschen, die in Kulmbach erwartet werden. "16 Jahre sind eine lange Zeit für eine Veranstaltung, dennoch werden die Zuströme jährlich größer. Bremsen kann die Biker nur das Wetter", sagte Stodden. Der Vorstand betonte, das in diesem Jahr der Mitmach-Parcours weiter ausgebaut und optimiert wurde: "Das übernächste Wochenende ist ein Magnet für Motorradfahrer aus nah und fern. Fahrspaß, der mit einem erhöhten Sicherheitsgefühl einhergeht, liegt uns besonders am Herzen." Stodden betonte auch, wie extrem wichtig es sei, Motorrad-, aber auch Autofahrer gerade zum Start der Saison für das Thema Sicherheit zu sensibilisieren.

Der Vorstand freute sich, dass in Kulmbach zudem Polizisten aus 30 Ländern zu Gast sein werden. Das größte Biker-Event in Süddeutschland ist eine Gemeinschaftsaktion: Stodden lobte die ausgezeichnete Zusammenarbeit. Marketingleiter Andreas Esser und Michael Schmid vom Festmanagement stellten das Programm vor. Esser ging näher auf den Mitmach-Parcours ein, der ausgebaut und optimiert wurde. "Wir haben 40 verschiedene Programmpunkte, die sich mit der Verkehrssicherheit beschäftigen." Dabei geht es um die richtige Ausrüstung, den Motorrad- und Gesundheits-Check, die Fahrvorbereitung, das Verhalten im Straßenverkehr oder das Reagieren bei Unfällen.

Andreas Esser führte auch aus, dass in den ersten Jahren der Veranstaltung das Bewusstsein für alkoholfreie Getränke noch nicht groß war. Das hat sich geändert: "Während der Veranstaltung 2015 wurden über 80 Prozent alkoholfreie Getränke und Biere ausgeschenkt." Zudem gehöre die Kulmbacher Brauerei zu den wenigen, die ein Bier mit echten 0,0 Prozent anbieten. Festmanager Michael Schmid erläuterte, dass im Rahmen der Veranstaltung Unfallszenarien dargestellt würden. Dabei gehe es unter anderem um die Bergung einer Person mit der Rettungsschere durch die Feuerwehr und das BRK.

Während der Mitmach-Parcours überall auf dem Gelände Stationen hat, werden die Organisationen zum Thema Sicherheit im Bereich des Sudhauses zu finden sein. "Dort wird erstmals auch eine zweite Bühne für Informationen aufgestellt", sagte Schmid. Auch der Kinderbereich werde neu platziert. Neben Spielstationen steht für die Kleinen nicht nur ein Tretauto-Parcours bereit, sondern auch ein Bobbycar-Parcours, bei dem den Jungen und Mädchen das Thema "Rettungsgasse bilden" nahegebracht werden soll.

Natürlich werden auch heuer wieder auf der großen Bühne zahlreiche Bands die Menschenmengen unterhalten. "Ohne Zweifel, die Motorradsternfahrt ist für die Stadt Kulmbach eine tolle Werbung", lobte OB Henry Schramm. Er verhehlte nicht, dass heuer die Baumaßnahmen für die Sternfahrt eine Herausforderung darstellten: "Wir wollen versuchen, dass zur Sternfahrt die meisten Baustellen verschwunden sind."

Landrat Klaus Peter Söllner präsentierte die neu aufgelegte Motorradkarte sowie einen Biker-Schlauchschal mit Kulmbach-Motiv. Die Motorradsternfahrt sei eine wunderbare Werbung für Kulmbach. Sie sei das Event, das nach der Bierwoche die meisten Besucher in die Stadt locke: "Sie ist ein Glücksfall für die Region."

Bilder