Kulmbach Ostereier hoch im Kurs

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Frisch gekochte bunte Eier gehören für die meisten Menschen zum Osterfest. "Kasendorfer Frischeier" hat alle Hände voll zu tun, die große Nachfrage der Kunden zu erfüllen.

 
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Kasendorf -Ostern bedeutet für Hans-Peter Kolb absoluten Hochbetrieb. Die Legehennen des Inhabers von "Kasendorfer Frischeier" können in diesen Tagen fast nicht genug Eier produzieren. Dieses Jahr sind sie zwar nicht Mangelware, aber sie werden so stark nachgefragt, dass Kolb durchaus von "Knappheit" spricht. Einen besonders großen Anteil am Verkauf nehmen in der Osterzeit die gekochten und gefärbten Eier ein: "Die Menschen färben ihre Ostereier zunehmend nicht mehr selbst, wie zu Großmutters Zeiten, sondern wollen sie vom Produzenten kaufen", weiß Hans-Peter Kolb.

Einige Hunderttausend solcher Eier verkauft Kolb in den Wochen vor Ostern und er weiß: "Die Kunden achten auf Qualität und wollen auch, dass der Kreislauf geschlossen ist." Deswegen kommt die Familie Kolb diesem Kundenwunsch nach und lässt eine große Zahl von Eiern in einem Aschaffenburger Betrieb kochen und färben.

Der Betrieb, mit dem die Kolbs zusammenarbeiten, hat sich genau auf dieses Geschäft spezialisiert. "Dort werden ausschließlich Eier gekocht und gefärbt." Hochsaison ist natürlich zu Ostern. Insgesamt gehen die Geschäfte mit den bunten Eiern schon von Januar an sehr gut. Nach den Ostertagen gibt es zwar immer noch diese Ware, dann als Frühstückseier. "Das ist aber mengenmäßig ganz gering", weiß der Eierproduzent, der im Sommer aus Qualitätsgründen auf den Verkauf gekochter Eier ganz verzichtet. "In der Hitze könnte das mit gekochten Eiern Probleme geben, wie man das auch im Haushalt kennt. Deswegen lassen wir das in dieser Zeit ganz sein."

Doch derzeit kommt die Eierfärberei kaum nach mit ihren Aufträgen. "In der Stunde werden dort um die 10 000 Eier gekocht und gefärbt", berichtet Hans-Peter Kolb. In dem streng kontrollierten Betrieb sei auch garantiert, dass genau die Eier wieder nach Kasendorf zurückkommen, die zuvor von dort geliefert worden sind.

Das Färben macht übrigens die gekochten Eier besser haltbar, wie der Fachmann erklärt. Die Farbe verschließt die Poren, die in der Schale sind und damit verzögert sich die Ausdünstung. Im Kühlschrank seien diese Eier ohne weiteres zwei bis drei Wochen haltbar. Zu Dekorationszwecken sollte man also gekochte Eier nur in der Menge bei Raumtemperatur lagern, die man auch zügig verzehren kann.

Hilde Kolb, die Mutter von Hans-Peter Kolb, erinnert sich noch an die alte Tradition des "Patenbündels". Die Paten haben an Ostern in einem Leintuch ihren Patenkindern einen Osterkranz aus Hefeteig und frisch gefärbte Eier gebracht. Der Brauch in dieser Form ist zwar eingeschlafen. Aber die Eier sind weiter hoch im Kurs. "Das war ein Fest für sich", erzählt Hilde Kolb. "Wenn die Paten gekommen sind, wurde aufgekocht und gefeiert."

Mag eigentlich einer, der täglich mit Tausenden Eiern zu tun hat, noch selbst welche essen? Hans-Peter Kolb lacht und sagt spontan: "Das ist für mich ein Grundnahrungsmittel und ich esse immer wieder gerne Eier. Meine Jungs und ich essen auch mal zwei, drei Stück auf einmal."

Gefärbte Bio-Eier gibt es derzeit noch nicht. Friedrich Rösch aus Rugendorf, der seine selbst erzeugten Bio-Eier über die Kasendorfer vermarktet, sucht noch nach Wegen, wie er Farbe ans Ei bekommt und die strengen Anforderungen an ein Bio-ei damit nicht verletzt. "Früher konnte man die Eier dann nur durch einen Sud aus Zwiebelschalen braun färben. Meine Frau macht das heute noch, und damit die Eier schön glänzen, reibt sie sie mit Butter ein", erzählt Rösch. Doch inzwischen gebe es auch da Wege, in der Farbe nicht ganz so eingegrenzt zu sein. Der Bio-Bauer hat schon einen Plan, nächstes Jahr auch bunte Eier zu verkaufen.

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