Die „Laufwege“ vom Luisenburg-Parkplatz sind genau gekennzeichnet. Wer lediglich durch das Labyrinth laufen will, für den gibt es als Fußweg einen „Bypass“, der über die Loipe direkt zum Seiteneingang führt. Dadurch kommen sich die beiden Besuchergruppen nicht in die Quere. Immerhin strömen an manchen Tagen bis zu tausend Menschen in das größte Felsenlabyrinth Deutschlands.
Auch einem Besuch des „Luisenburg-Ressorts“ steht nichts im Weg. Wer zum Essen ins Restaurant will, der benötigt einen gültigen Corona-Test (PCR oder Schnelltest). Wanderer oder Mountainbiker, die ebenfalls gerne die Gaststätte ansteuern, können auf einen eigens für diese Saison geöffneten Biergarten außerhalb des engeren Luisenburg-Geländes ausweichen. Der „Wald-Biergarten“, den Pächter Milan Skopovy zusätzlich betreiben wird, befindet sich etwas südlich und ist ausgeschildert. Es gelten die allgemeinen Coronaregeln.
Besucher der Luisenburg-Festspiele können auf dem üblichen Weg vom Parkplatz bis zum Festspielgelände laufen. Eingelassen wird nur, wer nachweisen kann, dass er von einer Corona-Erkrankung genesen oder vollständig geimpft ist. Auch ein gültiger Coronatest (Schnell- oder PCR) ist möglich. Die Besucher müssen die Masken- und Abstandspflicht einhalten.
Künstlerische Leiterin Birgit Simmler ist „total froh“, dass das Ensemble spielen könne. „Alle Schauspieler und natürlich auch ich sind im Premierenfieber.“ Sie verschweigt nicht, dass die zurückliegenden Wochen extrem hart gewesen seien. „Proben mit Masken und unter Abstandsregeln sind alles andere als angenehm.“ Eben wegen der Masken habe sie während der Proben alle 75 Minuten eine kurze „Corona-Pause“ genehmigt. „Besonders Sänger und Tänzer hatten körperlich extrem zu kämpfen.“
Corona geschuldet ist unter anderem, dass in einem Stück der Charakter einer Rolle neu geschrieben werden musste. „Wegen der Abstandsregeln konnten wir schlicht nicht proben, wie ein Mann einen anderen in den Arm nimmt und tröstet. Da nur eine sozial schwierige Persönlichkeit in dieser Situation sein Gegenüber nicht berührt, schrieb ich der Rolle einen distanzierten Charakter zu.“
Die Luisenburg-Festspiele dürften künstlerisch interessant werden. Da sich laut Birgit Simmler alle Schauspieler penibel an die Hygiene-Richtlinien gehalten haben und auch der größte Teil zumindest bereits eine Erstimpfung erhalten hat, beklagt sie bislang keine Ausfälle. „Jeder wusste genau, worauf es ankommt. Daher haben die Proben bislang prächtig geklappt.“ Auch auf der Zielgeraden bis zur Premiere gelte daher für das Ensemble höchste Disziplin.
Doppelte Premiere
Wenn am Freitag, 2. Juli, die Besucher für das große Musical „Im Namen der Rose“ ihre Plätze einnehmen, sind nicht nur die Schauspieler nervös. „Auch für mich ist es eine Premiere“, sagt Bürgermeister Lahovnik und verspricht im Gespräch mit der Frankenpost, „keine allzu lange Rede zu halten“. Dieser werden mindestens drei Minister lauschen. Bislang haben sich Kunstminister Bernd Sibler, Gesundheitsminister Klaus Holetschek und Umweltminister Thorsten Glauber angekündigt.
Trotz aller Freude über die bevorstehende Saison (am Freitagabend feierte auf dem alten Theaterplatz im Labyrinth „Der Watzmann“ Premiere) sind sich Nicolas Lahovnik und Birgit Simmler bewusst, dass die Saison zwar sicherlich künstlerisch, aber keinesfalls wirtschaftlich von Erfolg gekörnt sein wird. Birgit Simmler: „Die Rechnung ist ganz einfach: Wir benötigen eine Auslastung von 80 bis 85 Prozent, um zumindest unseren Haushalt auszugleichen. Wenn wir nun aber von vornherein den Zuschauerraum nicht zu 85 Prozent auslasten dürfen, ist klar, dass wir mit einem finanziellen Minus abschließen.“ Spielen sei aber auf jeden Fall wirtschaftlich sinnvoller als Nichtspielen. „Die Fixkosten laufen ja weiter, und die sind wirklich nicht gerade niedrig.“ Außerdem hat das technische Equipment unter der langen Pause gelitten. So sind die Drähte in einem Scheinwerfer und in einem Dimmerkasten korrodiert und waren nicht mehr zu gebrauchen. „Das hat uns sogar bei der Lichtprobe um einige Tage zurückgeworfen.“
Bürgermeister Lahovnik hofft nun auf weitere Hilfen vom Freistaat. Wir haben schon vergangenes Jahr und auch heuer hohe Zuwendungen erhalten. Aber wir werden noch einige weitere benötigen, um den Verlust etwas abfedern zu können.“