Er ist tot seit mehr als 21 Jahren, aber immer noch sind seine Bilder so gefragt, dass er, wie der Spiegel schrieb, „aus dem Jenseits den Takt des Kunstmarkts bestimmt“. Geboren wurde Andy Warhol, als Andrew Warhola, heute vor 80 Jahren in Pittsburgh – seine Eltern waren aus einem Dorf in der Slowakei eingewandert. Er studierte Malerei und Design und schlug sich als Werbezeichner durch. Zu Ansehen als Künstler gelangte er, nachdem er – von einem Kunsthändler aufgefordert, die Dinge darzustellen, die ihm am meisten bedeuteten – begonnen hatte, Campbell-Suppendosen und Dollarnoten zu malen. Das war Anfang der 60er Jahre, und bald darauf wurde Warhol als König der Pop-Art berühmt. Er richtete sich in New York ein Atelier ein, das er „The Factory“ (Die Fabrik) nannte, und stellte dort Siebdruckbilder nach Fotovorlagen her: Porträts von Elvis, der Monroe und Jackie Kennedy, Katastrophenbilder von Autounfällen und Flugzeugabstürzen, auch eine Serie über den elektrischen Stuhl. Er sagte: „Ich mag langweilige Sachen.“ Und: „Alles ist schön.“ Langweilige Filme, weitgehend ohne Handlung, drehte er auch, und die Rockband „The Velvet Underground“ um Lou Reed und John Cale verdankte seiner Förderung ihren Erfolg. 1968 wurde er von einer geistesgestörten Männerfeindin, die in einem seiner Filme mitgewirkt hatte, niedergeschossen und schwer verletzt. Trotzdem blieb er noch fast zwei Jahrzehnte lang auf vielfältige Weise aktiv. Einmal, im Jahr 1980, kam er nach Selb – ich war dabei –, um Polaroids für Porträts von Philip Rosenthal aufzunehmen (Bild). 2002 erhielt das Porzellan-Unternehmen von der Warhol Foundation exklusiven Zugang zum Gesamtwerk des Künstlers. Zahlreiche Motive wurden ausgewählt und für Rosenthals studio-line auf edlem Porzellan oder Kristallglas umgesetzt.