New York/Bonn - Trotz der globalen Rezession sei der Wert der exportierten Güter aus den Bereichen Verlagswesen, Musik, Film, Design und Kunsthandwerk auf 212,8 Milliarden Dollar (193 Milliarden Euro) gestiegen, teilte die Deutsche Unesco-Kommission am Freitag in Bonn mit. Nach dem in New York vorgestellten Unesco-Bericht zur Globalisierung des Handels mit Kulturgütern hat China die Vereinigten Staaten inzwischen beim Handel mit Kulturgütern deutlich überholt. Mit Kulturgüterexporten im Wert von 60,1 Milliarden Dollar stehe China 2013 an der Spitze vor den USA, die Kulturgüter im Wert von 27,9 Milliarden Dollar exportierten.
Generell nehme die Rolle der Industriestaaten bei Kulturgüterexporten ab, hieß es. Gleichzeitig zählen dem Bericht zufolge Länder wie Indien, die Türkei und Malaysia inzwischen zu den wichtigsten zehn Kulturgüterexporteuren. Einkommensschwache Volkswirtschaften wie die Länder südlich der Sahara, die Karibik und die Arabischen Staaten spielten immer noch eine unbedeutende Rolle im Handel mit kulturellen Gütern und Dienstleistungen.

Zu den zehn am meisten auf dem Weltmarkt gehandelten Kulturgütern gehöre auch das Kunsthandwerk, hieß es weiter. Die wichtigste Rolle spiele Goldschmuck, der im Jahr 2013 im Wert von mehr als 100 Milliarden Dollar exportiert wurde. Eine zunehmende Tendenz sei beim Handel mit Statuen, Statuetten und Gemälden zu erkennen, deren Exportwert 19 Milliarden Dollar betragen habe.
Die Digitalisierung von Filmen, Musik oder Zeitungen führte den Angaben zufolge zwischen 2004 und 2013 zu deutlichen Einbrüchen. So sei der Handel mit Filmen in diesem Zeitraum zugunsten des Webdownloads um 88 Prozent gesunken. Auch der Schallplattenhandel habe um 27 Prozent abgenommen. Der Bücherexport dagegen habe in einigen Weltregionen um 20 Prozent zugelegt.