In 30 Jahren ist unglaublich viel entstanden, das in drei Jahrzehnten wohl so normal, so alltäglich geworden ist, dass wir es bei aller Nörgelei, bei allem Frust, bei allen Zweifeln allzu oft vergessen. Dabei müssten wir dieses unendliche Glück am Tag der Deutschen Einheit feiern. Wir sollten den 30. Geburtstag der Wiedervereinigung dazu nutzen, in eine weitere Phase des Zusammenwachsens einzutreten. Diese könnte damit beginnen, die Mauern im Kopf weiter abzubauen. Noch viel zu oft denken wir in Schubladen, pflegen falsche Vorurteile. Schon allein die Einteilung in Ossis und Wessis gehört nicht mehr in unsere Zeit. Wir unterteilen auch nicht in Nordis und Südis. Wir sollten uns endlich als ein Deutschland begreifen! Seit Jahren, aber durch die Corona-Pandemie erst recht, urlauben jährlich Hunderttausende auf Rügen oder in Warnemünde genauso gerne wie auf Mallorca oder den griechischen Inseln. Schon lange steht Bautzner Senf im Kühlschrank und liegen Halloren-Pralinen in der Süßigkeitenschublade. Oder waschen wir das Geschirr mit Fit-Spülmittel ab.