Oberfranken - Als im Oktober 2014 seine rechtsradikale Gesinnung öffentlich wurde, hatte es der Lichtenfelser Zivilrichter Maik Bunzel sehr eilig zu verschwinden. Geradezu fluchtartig verließ er den Dienst. Erst zu Beginn dieses Jahres tauchte er wieder in der Öffentlichkeit auf - als Rechtsanwalt und Verteidiger in einem Verfahren beim Hofer Landgericht. Jetzt weiß man auch, wie Maik Bunzel die Zwischenzeit genutzt hat: Er hat den Doktortitel der Rechtswissenschaften erworben. In seiner Promotionsschrift beschäftigt sich der Ex-Richter nicht mit Politik, sondern mit dem "Privatärztlichen Vergütungsanspruch gemäß der GOÄ im Spannungsfeld des medizinischen Fortschritts". Vor allem an der Universität Greifswald sorgt das nun für Ärger. Der Ex-Richter hat dort einen Professor als Doktorvater gewonnen, der offenkundig selbst weit rechts von der Mitte steht.