Marktleugast - Ferdinand Schramm ist sauer. Der Landwirt aus Marktleugast wird seit einigen Tagen mit Vorwürfen durchs Internet gezerrt, die nicht nur er verstörend findet. Jemand wirft dem Landwirt vor, er würde seine Wiesen extra abends mähen, damit er auf eine mögliche Tötung von Rehkitzen keine Rücksicht nehmen braucht und bis zum Morgen Zeit hat, die toten Tiere verschwinden zu lassen. Als wäre das schon nicht schlimm genug, sagt Schramm, gebe es auch noch Menschen, die auf eine solche Diskussion eingehen, die Vorwürfe völlig ungeprüft übernehmen und weitertragen. "Die babbeln das einfach nach. Vom Sofa aus Kommentare loszuschicken, ist einfach." Dass Jäger und Berufskollegen ihm zu Hilfe gekommen sind, ist für den Marktleugaster Bauern und Betreiber eines Ferienhofs wenigstens eine kleine Erleichterung. Er erkennt auch an, dass der ursprüngliche Schreiber sich inzwischen entschuldigt hat. Gelöscht sind die Vorwürfe aber weiterhin nicht. Otto Kreil, stellvertretender Vorsitzender des Kulmbacher Jagdschutz- und Jägervereins hat kein Verständnis mehr für solche Angriffe: "Ob es die Jäger sind oder die Bauern: Wir werden permanent verdammt. Die Landwirte mähen angeblich die Rehe tot und vergiften die Bienen, und wir erschießen die restlichen Tiere dann auch noch. Aber derjenige, der sein Mittagessen bestellt, ist der Gute. Irgendwo ist diese ganze Situation nicht mehr nachzuvollziehen."