Marktredwitz Neue Glasfaserleitungen für die Innenstadt

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Nur Experten kennen sich in dem unter den Straßen von Marktredwitz verlaufenden Leitungs- und Kabelgewirr aus. Foto: /Matthias Bäumler

Wegen des Baus am Stadtpark wird die unterirdische Infrastruktur umgeleitet.Auf die Versorgung hat das keine Auswirkung.

 
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Marktredwitz - Der Mitarbeiter eines Telekommunikationsdienstleisters schüttelt den Kopf. Meter für Meter tastet er sich durch die Marktredwitzer Unterwelt. „Es ist schwer, sich hier zurechtzufinden“, sagt er.

Das Unternehmen leitet im Auftrag der Deutschen Telekom derzeit die unterirdische Glasfaser-Infrastruktur in der Marktredwitzer Innenstadt um. Notwendig ist dies laut Auskunft der Verwaltung aufgrund der Baumaßnahme am Stadtpark. „Die Position der Kabel muss deshalb verändert werden. Das hat allerdings keinerlei Auswirkungen auf die Versorgung“, sagt Pressesprecher Elias Rossow.

Gewirr an Leitungen

Offenbar gibt es für das unterirdische Telekommunikationslabyrinth keine aktuellen Pläne. „Daher müssen wir uns von Schacht zu Schacht tasten“, sagt der Mitarbeiter des Serviceunternehmens. Tatsächlich wirkt der Blick in den Arbeitsschacht nicht allzu vertrauenerweckend. Der Techniker sieht das Gewirr an Leitungen gelassen. „Normalerweise ist der Schacht geschlossen, und nur eine Handvoll Leute muss über die Leitungen Bescheid wissen. Mir ist nur das Kabel für das Glasfaser wichtig.“ Die übrigen, teils metallenen Leitungen sind im wahrsten Sinne eine andere Baustelle.

Die Telekom muss aktuell Hunderte Meter Kabel neu verlegen. Das bedeutet laut dem Techniker, dass für einzelne Straßenzüge, wenn die neuen Leitungen zusammengeschlossen werden, für kurze Zeit das Internet abgeschaltet werden muss. „Das bekommt niemand mit, da meine Kollegen mitten in der Nacht arbeiten und es auch nur kurze Abschnitte betrifft.“

Einige Gewerbebetriebe haben nun auch schnelleres Internet

Dass es im Schacht nass ist, stört den Techniker nicht. Lediglich die Enge macht ihm zu schaffen – und die alten Pläne, die das Projekt verzögern. Wann die Arbeiten abgeschlossen sein werden, konnte die Stadtverwaltung nicht mitteilen.

Nicht nur das neue Wohn- und Geschäftsquartier am Stadtpark erhält schnelles Internet, die Techniker haben auch für mehrere Gewerbebetriebe entlang des unterirdischen Glasfaser-Highways neue Kabel verlegt. „Die alten Kupferkabel kommen nicht mehr in die Erde. Glasfaser ist die Zukunft“, sagt der Techniker.

Das sehen Investoren ähnlich. Immobilien ohne Glasfaseranschluss werden über kurz oder lang zu Ladenhütern – und das trotz des Booms der Branche. Die Bewohner und Gewerbetreibenden am Stadtpark jedenfalls können sich über hohe Datenraten freuen. Dazu beigetragen hat der Techniker, der sich in den engen Arbeitsschächten kaum hat bewegen können. M. Bäu.

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