Marktredwitz SPD verjüngt das Vorstandsteam

Von Richard Ryba
Sagen "Ja" zur Stadt und zur SPD Marktredwitz (von links): Oberbürgermeisterin Dr. Birgit Seelbinder, Kassier Willy Reif, Schriftführer Murtaza Karakus, Bürgermeister Klaus Haussel, Vorsitzender Sebastian Macht, die stellvertretenden Vorsitzenden Herbert Scharf junior und Christine Eisa, Fraktionsvorsitzende Gisela Wuttke-Gilch und stellvertretender Vorsitzender Roland Spörrer. Foto: Ryba

Herbert Scharf junior ist nun einer von den drei Stellvertretern des Vorsitzenden Sebastian Macht. Im Frühsommer will der Ortsverein den Kandidaten für die OB-Wahl küren.

 
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Marktredwitz - Mit großer Zuversicht geht die Marktredwitzer SPD in die Wahljahre 2013 und 2014. In der Jahreshauptversammlung des Ortsvereins am Samstag im Vereinsheim des SV 04 bestätigten die Mitglieder den Vorsitzenden Sebastian Macht bei den Wahlen ganz klar im Amt. Herbert Scharf junior rückt als einer von drei stellvertretenden Vorsitzenden neu ins Vorstandsteam. Karl Bröckl, der heute 70 wird, trat nicht wieder für das Amt des Schriftführers an. Er wolle den Weg für jüngere Leute frei machen, sagte er. Bröckls Posten hat nun Murtaza Karakus inne.

Im Jahr 2014 darf Oberbürgermeisterin Dr. Birgit Seelbinder nicht mehr antreten. Wen die SPD ins Rennen um das Amt des Rathauschefs schickt, soll bis zum Frühsommer - Mai oder Juni - geklärt sein. Dann wolle man auch für den Stadtrat ein "überzeugendes Personalangebot" machen, sagte Macht. In jüngster Zeit hatte es Spekulationen gegeben, dass die Bundestagsabgeordnete Petra Ernstberger, die krankheitsbedingt nicht an der Versammlung teilnehmen konnte, als OB-Kandidatin im Gespräch sei. In seinem Ausblick auf die Bundestagswahl am 22. September sagte Macht aber: "Wir sind stolz, dass ein Mitglied der SPD Marktredwitz Bundestagsabgeordnete ist und freuen uns, dass Petra auch dem kommenden Deutschen Bundestag angehören wird und dann vier Jahre kraftvoll für die Region zwischen Hof und Marktredwitz arbeiten wird."

In seinem umfassenden Rechenschaftsbericht erinnerte Macht an die zahlreichen ehrenamtlichen Aktivitäten des Ortsvereins und wies darauf hin, dass man heuer das "Schnapsjubiläum" 111 Jahre feiere. Was die politische Arbeit anbetrifft, so nannte Macht drei Themen, die die Menschen in Marktredwitz "positiv begeistern" würden: die Glasschleif, die Hochschule und die MAK-Autokennzeichen. Er, Macht, halte es für richtig, die Glasschleif zu einer multifunktionellen Halle auszubauen. Er würdigte Seelbinders Engagement: "Ohne die Tatkraft und das Herzblut der Oberbürgermeisterin stünden wir bei der Glasschleif lange nicht in einer so guten Ausgangsposition." Die Glasschleif biete eine einmalige Perspektive für Marktredwitz - für kulturelle Veranstaltungen, Sport, Messen, Theater, Kabarett, Kongresse und als Begegnungsstätte.

Es sei ein positives Signal, dass alle politischen Kräfte in Marktredwitz "Ja" zur Hochschule sagen, freute sich Macht. Mit dem kompromisslosen "Nein" aus München lasse man sich nicht abspeisen. "Wir werden weiterhin Unterschriften sammeln, bis auch in München verstanden wird, warum wir eine Hochschule wollen und brauchen." Hinsichtlich der "guten alten MAK-Kennzeichen" erwartet Macht von Landrat Dr. Karl Döhler, dass er dazu "ganz bald Ja sagt". Er verwies darauf, dass demnächst Autos mit dem Kennzeichen KEM (für Kemnath) durch Marktredwitz fahren würden. "Warum soll etwas, das im Landkreis Tirschenreuth geht, nicht auch im Landkreis Wunsiedel funktionieren?"

In ihrem Grußwort ging OB Seelbinder auch auf die Glasschleif ein. Sie gehe davon aus, dass bis zum Juni dem Stadtrat die Kostenberechnung für die Renovierung und den Ausbau vorliegen werde. Noch im März werde der Doppelhaushalt 2013 und 2014 der Stadt verabschiedet. Was die finanzielle Lage anbelangt, hofft die OB auf ein "größeres Kuchenstück" aus den Bedarfszuweisungen des Freistaats. Sie wies darauf hin, das der Ausbau der Fridauer- und Hauptstraße in Brand Pflichtaufgaben der Stadt sind. Sobald die Witterung es zulasse, gehe es los.

Am 18. April sei die Gründungsversammlung für die private Hochschule, die die Wirtschaft betreiben wolle. Seelbinder hofft, dass die Fachhochschule Hof im Zuge dessen "aufwacht", die Verweigerungshaltung aufgibt und einen Zweig nach Marktredwitz abgibt.

Als "völlig aus der Luft gegriffen" bezeichnete Seelbinder die Vorwürfe des Bürgerforums, sie und die Verwaltung würden Druck ausüben. Die Fragestunde im Stadtrat sei begrenzt, weil das Gremium kein "Diskutierclub" sei. Bürgermeister Klaus Haussel, der auch als stellvertretender Kreisvorsitzender sprach, pflichtete der OB bei. Beim Bürgerforum diene die freie Meinungsäußerung dazu, andere Personen zu diskreditieren. Er sei nicht bereit, sich mit unsachlichen Äußerungen die Arbeit im Stadtrat schlecht reden zu lassen.

Als "wichtigen Stützpfeiler" im Ortsverein bezeichnete AsF-Vorsitzende Christine Eisa die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen und belegte dies mit zahlreichen Aktivitäten. Mit dem Jean-Paul-Zitat "An Weibern ist alles Herz, sogar der Kopf" betonte sie, dass Politika auch Spaß machen und Engagement Freude bereiten könne.

Eine positiven Kassenbericht mit einem dicken Plus legte Kassier Willy Reif vor. Die Revisoren Friedl Fehr und Klaus Haussel bescheinigten ihm eine einwandfreie Arbeit.

Mit dem Nein aus München zur Hochschule lassen wir uns nicht abspeisen.

Vorsitzender Sebastian Macht


Zügig durch den Wahlmarathon

Unter der Leitung von Bettina Bayerl sind die Wahlen des Vorstands und der Delegierten zügig über die Bühne gegangen.

Vorsitzender: Sebastian Macht; stellvertretende Vorsitzende: Christine Eisa, Roland Spörrer, Herbert Scharf junior; Kassier: Willy Reif; Schriftführer: Murtaza Karakus; Beisitzer: Karl Bröckl, Harald Eichner, Ute Hanft, Uwe Kuchenbäcker, Erwin Pinzer, Karin Reif, Kurt Rodehau, Stefan Roth, Josef Schwemmer, Horst Weidner, Gisela Wuttke-Gilch, Ibrahim Zengin. Revisoren: Friedl Fehr und Klaus Haussel.

Delegierte für die Kreiskonferenz: Christine Eisa, Friedl Fehr, Klaus Haussel, Herbert Scharf junior. Delegierte für die Unterbezirkskonferenz: Klaus Haussel, Murtaza Karakus. Delegierte zum Europaparteitag: Bettina Bayerl, Klaus Haussel.

Delegierte zur Nominierung des Landratskandidaten und der Kreistagsliste: Christine Eisa, Klaus Haussel, Murtaza Karakus und Sebastian Macht.


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