Öffentlich Beschuldigte nennen hehre Motive
Marion Stowasser-Fürbringer und ihr Ehemann Bernd Fürbringer, an denen sich die Kritik entzündet, finden es schade, „dass man nun unser soziales Engagement pauschal infrage stellt“. „Wir haben uns in unserer Heimatstadt engagiert und das Heim gebaut, damit die älteren Bürger in der Heimat ihren Lebensabend verbringen können.“ Wie das übrige Personal seien auch sie geimpft worden. „Wir sind ja häufig vor Ort, um alles mögliche zu regeln.“
Um die älteren Bürger über 80 Jahren sorgt sich auch die Grünen-Kreisrätin Brigitte Artmann. Wie sie in einem Gespräch mit der Frankenpost sagte, hängen viele Frauen und Männer aus dem Personenkreis derzeit gewissermaßen in der Luft. „Sie haben sich zur Impfung angemeldet, warten und warten und wissen nicht, wann und ob sie an der Reihe sind.“ Artmann hat sich mit der Bitte an den Landrat gewandt, den älteren Bürgern zumindest mitzuteilen, dass sie registriert sind und wann sie in etwa mit einem Impftermin rechnen können. „Viele trauen sich nicht mehr raus, genau diese Gruppe benötigt jetzt eine Perspektive.“
Ältere Bürger sind verunsichert
Landrat Berek kennt die Problematik. „Ich führe selbst fast täglich Gespräche mit älteren Bürgern.“ Das Problem liege im zentralen System der Impfregistrierung. Außer einer Bestätigung, dass die Anmelde-E-Mail eingegangen sei, sei da nichts vorgesehen. „Ich werde mit BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Ulbrich sprechen, ob eine weitere Benachrichtigung möglich ist.“ Auch einen ungefähren Zeitpunkt des Impftermins zu nennen, hält Berek für schwierig.
Thomas Ulbrich kennt das Problem. „Wir versuchen, in allen Orten präsent zu sein und so jeweils möglichst viele Menschen einer Altersklasse zu impfen, also zum Beispiel erst die über 90-Jährigen.“ In größeren Orten wie Marktredwitz seien dazu aber mehrere Impftage notwendig, was manche Menschen verunsichere. „Letztlich hängt alles von der Verfügbarkeit des Biontech-Impfstoffes ab.“ Dieser käme nach wie vor nicht in den Mengen, wie es wünschenswert wäre. Mit Astra-Zeneka würden die unter 65-Jährigen aus der Gruppe der Priorität eins geimpft. „Das sind Pflegekräfte, Ärzte oder auch Zahnärzte und deren Personal.“