Wer sich am Montag in Hof aufhielt, konnte nur den Eindruck gewinnen: Es handelte sich um einen völlig normalen Ferienmontag. Dabei war es eigentlich der Hofer Nationalfeiertag schlechthin: der Schlappentag. Das älteste Handwerkerfest Deutschlands, seit wenigen Jahren sogar immaterielles Weltkulturerbe. Klar, Corona hat der Organisation, die viel Vorlauf braucht, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dennoch: Dass man diesen historisch wertvollen Tag derart zur Nebensächlichkeit, zum reinen Biergartenfest degradiert, ist nicht nur für traditionsbewusste Hofer traurig. Hinzu kommt: Die meisten Biergärten blieben tagsüber leer. In puncto Außenwirkung hätte man schon mit kleinen Mitteln – ein bisschen Schmuck hier, ein bisschen Historie da – viel erreichen können. So aber bleibt vom 590. Hofer Schlappentag nur eins in Erinnerung: eine Schlappe.