Diese Wortmeldung kann man nicht als Reflex von Menschen abtun, die wütend und verzweifelt sind. Was die Angehörigen der Opfer von Winnenden in ihrem offenen Brief formuliert haben, ist eine sehr überlegte und differenziert vorgetragene Erkenntnis, die aus Betroffenheit gewachsen ist. Umso mehr hat sie Gewicht. Die Angehörigen konzentrieren sich vor allem auf die Regelungen für Sportschützen, denn wie in Erfurt kommt der Täter wieder aus dem Dunstkreis dieses Hobbys. Die Beschränkung auf kleinkalibrige Waffen, die Anhebung des Ausbildungsalters und schärfere Kontrollen der Waffenaufbewahrung sind Forderungen, die jetzt ernsthaft erwogen werden müssen. Es verwundert, dass solche Anregungen nicht von den Verbänden der Sportschützen selbst kommen, deren Fähigkeit zur Selbstkritik doch allmählich wachsen müsste.