Sonntags reden, montags feilschen, nachts intrigieren: Klimaschutz-Gipfeltreffen laufen seit Jahren nach dem immer gleichen Muster ab. Das Einzige, was sich geändert hat seit den Neunzigerjahren, ist die öffentliche Bekundung, dass ja niemand mehr an der Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit von Klimaschutz zweifle. Und sogar das ist nicht ganz wahr: Wenn es ans Eingemachte geht, sprich: an die wirtschaftlichen Interessen eines Staates, erscheint Klimaschutz ganz fix als minder sinnvoll im Vergleich zu Wachstumsraten und Entwicklungspotenzialen. Und zeige niemand auf die Chinesen, auf bitterarme Entwicklungsländer oder die USA: Nicht zuletzt wir Deutschen sind es, die in der EU bis aufs Messer gekämpft haben für die weitere Subventionierung des Kohlebergbaus, die gerade jetzt ein Kohlekraftwerk nach dem anderen in Betrieb nehmen und uns den Teufel um den CO2-Ausstoß scheren.