Die mag in vielen Fällen unbegründet sein, zumal die große Koalition die Lage bei den Erwerbsminderungsrenten deutlich verbessert hat. Das war der einzige und wirklich lobenswerte Lichtblick in der schwarz-roten Rentenpolitik, die ansonsten mit der Mütterrente und der Rente mit 63 nur teure Geschenke verteilt hat. Trotzdem wäre es falsch, so zu tun, als seien die Ängste vor Altersarmut aus der Luft gegriffen. Viele Erwerbstätige wie etwa mancher Solo-Selbstständiger bauen keine Alterssicherung auf - und zwar weder in der gesetzlichen Rentenversicherung noch durch Privatvorsorge. Dabei sind ehemals Selbstständige schon heute im Alter weit öfter als andere Personengruppen auf Grundsicherung angewiesen, also auf die staatliche und bescheiden ausgestattete Fürsorge-Zahlung. Trotzdem ist es weder der schwarz-gelben Koalition noch den Regierungen von CDU/CSU und SPD nach 2013 gelungen, etwas für die Bürger zu tun, die ein besonderes Armutsrisiko im Alter haben. Das hatten sie zwar in ihren jeweiligen Koalitionsverträgen mit hehren Worten angekündigt. Nur erreicht haben sie eben nichts. Und bisher ist offen, ob sich Arbeitsminister Heil (SPD) und die Union noch auf einen Kompromiss zur Grundrente
verständigen können.