Die schwarze Null, ein Fetisch, der nicht haltbar ist? Unsinn. Die schwarze Null bleibt der Kern einer soliden Finanzpolitik. Schlechte Argumente gegen die schwarze Null werden nicht besser, wenn man sie ständig wiederholt. Deutschland braucht mehr Geld für seine Infrastruktur? Das mag richtig sein, ist in der Praxis aber nicht umsetzbar. An jeder Ecke eine Baustelle. Straßen, Brücken, Gebäude - alles wird saniert. Politiker sollten öfter durchs Land fahren. Die Baufirmen arbeiten am Anschlag, neue Fachkräfte finden sich kaum. Wer weitere Milliarden in die Branche pumpt, treibt nur die Preise schneller nach oben. Deutschland muss gegen den Abschwung investieren? Eine leichte Rezession kann es geben, staatliche Milliardenprogramme braucht es deswegen nicht. Die Steuereinnahmen sinken, deshalb sind neue Kredite nötig? Falsch. Die Steuereinnahmen steigen, nur nicht mehr so schnell. Der Staat schwimmt im Geld, weil Beschäftigung und Löhne Rekordstände erreicht haben. Aber warum soll man keine neuen Schulden machen, wenn man dafür noch Zinsen bekommt, statt Zinsen zahlen zu müssen? Weil man auch Schulden, die keine Zinsen kosten, wieder zurückzahlen muss. Ob Finanzminister Olaf Scholz standhaft bleibt, wird sich nächste Woche zeigen. Dann tagt das Klimakabinett und dürfte neue Milliardenausgaben beschließen. Und die Grundrente will auch noch finanziert werden. Schwierige Zeiten für die schwarze Null. Sie muss noch entschlossener verteidigt werden.