Das Ehrenamtsverbot, das das bayerische Kabinett für Minister und Staatssekretäre beschlossen hat, greift zu kurz: Es untersagt nur Mitgliedern der Staatsregierung, Spitzenpositionen bei Verbänden auf Landes- und Bezirksebene zu übernehmen. Landtagsabgeordnete, Landräte, Bürgermeister dagegen können weiterhin ungehindert Vorstands- und auch Aufsichtsratsposten übernehmen. Sie machen das auch viel zu gerne - in vielen Fällen deshalb, weil sie sich davon Präsenz in der Öffentlichkeit und letztlich Wählerstimmen versprechen. Dieser Einsatz ist kritisch zu sehen: Politiker, die sich an die Spitze von Verbänden stellen, müssen sich zwei Fragen gefallen lassen: Sind sie in ihrem Job nicht ausgelastet? Können Sie ihre Aufgaben immer sauber trennen?