Mödlareuth Roth: Einst geteiltes Dorf gehört zur deutschen Erinnerungskultur

Mauer, Sperranlagen, Wachturm: Das Dorf Mödlareuth war einst ebenso geteilt wie Berlin. Daran, aber auch an die Wiedervereinigung erinnert inzwischen ein Museum. Und das soll nun größer werden.

 
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Das einst geteilte Dorf Mödlareuth gehört nach Worten von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) fest zur deutschen Erinnerungskultur. „Die deutsche Teilung wurde in Mödlareuth wie unter einem Brennglas erlebt. Denn hier spielten sich dieselben dramatischen Szenen ab wie an der gesamten Grenze“, sagte Roth in Mödlareuth. Am Donnerstag wurde dort offiziell der Grundstein für ein neues, größeres Gebäude für das Deutsch-Deutsche Museum gelegt. „Durch die Erweiterung wird das Museum in Zukunft noch wirkmächtiger die Geschichte der Menschen, des Ortes und der Freiheit erzählen können“, sagte Roth laut Mitteilung weiter.

Mödlareuth liegt direkt an der Grenze zwischen Bayern und Thüringen - und als nach dem Zweiten Weltkrieg der Eiserne Vorhang errichtet wurde, zog sich die Grenze zwischen BRD und DDR direkt durch den Ort, der schnell als „Little Berlin“ internationale Bekanntheit erlangte. Heute erinnert das Deutsch-Deutsche Museum daran, ein Teil der Mauer sowie Sperranlagen sind zu besichtigen. „Die Erinnerung an dieses Unrecht ist für unsere Gesellschaft weiterhin von sehr großer Bedeutung, denn so können wir den Wert von Freiheit und Demokratie umso deutlicher erkennen“, betonte Roth.

Auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) war zur Grundsteinlegung nach Mödlareuth gekommen. „Das Deutsch-Deutsche Museum ist ein Ort des Gedenkens und des Lernens zur Geschichte unseres Landes im 20. Jahrhundert“, sagte er vorab. „Durch die umfangreiche Neugestaltung des Museums wird auch in Zukunft eine fundierte und pädagogisch wertvolle Erinnerungskultur ermöglicht.“ Mödlareuth sei nicht nur ein Symbol der Teilung, „es wird auch zu einem Symbol der Einheit und Freiheit“, sagte die bayerische Staatsministerin Melanie Huml (CSU). Neben Berlin eigne sich wohl kaum ein anderer Ort an der ehemaligen Grenze besser als Mödlareuth für die Errichtung einer Mahn- und Gedenkstätte. Das Deutsch-Deutsche Museum mache die Geschichte lebendig. „Es ist ein Museum der deutschen Einheit, der Freiheit und der Mahnung an uns alle.“ Für die Erweiterung des Museums zahlen der Bund und der Freistaat Bayern jeweils 5,6 Millionen Euro. Weitere 800.000 Euro kommen aus Thüringen. 4 Millionen Euro stellt die Oberfranken-Stiftung bereit. Den Rest der Gesamtkosten in Höhe von 22 Millionen Euro trägt ein Zweckverband mit den Landkreisen Hof, Saale-Orla und Vogtland sowie den Gemeinden Töpen und Gefell.

 

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