Der Clou bei der Herstellung der Wurst allerdings war die Abfüllung. Denn die Schüler füllten das Brät nicht in neutrale Därme, sondern in eigens angefertigte weiße Kunststoffhüllen, die mit der Ukraine-Flagge und dem Logo des Beruflichen Schulzentrums bedruckt sind. Da die Würste noch gebrüht wurden, werden sie bis Anfang Juli haltbar sein.
Maschinen wurden gesponsort
Die Leiterin der Kulmbacher Tafel, Elfriede Höhn, die die Wurst gemeinsam mit ihrem Stellvertreter Detlef Kosow im Kühlwagen abholte, war sichtlich gerührt über die Mühe der Schüler.
Insgesamt stellten die angehenden Fleischtechniker 800 Kilo Wurst für den guten Zweck her. Auch die Bayreuther Tafel bekommt einen Anteil.
„Inzwischen ist die Situation so, dass über die Hälfte unserer Kunden Flüchtlinge aus der Ukraine sind. Wir haben stetig steigende Zahlen“, berichtet Elfriede Höhn. Der Ansturm an der Tafel sei riesig. Doch bislang reichten die Lebensmittel aus. „Bis jetzt konnten wir noch immer allen etwas anbieten. Aber wir geben jetzt nur noch zwei statt drei Tüten pro Kunde ab“, so Höhn.
Die Wurst bekommen natürlich nicht nur Flüchtlinge aus der Ukraine, sondern alle Tafel-Kunden, die sie möchten.
Sehr beeindruckt von der Hilfsaktion zeigte sich auch Landrat Klaus Peter Söllner. Er würdigte die Arbeit der Schüler und staunte über die Professionalität und die Ausstattung der Schule.
Die Hightech-Maschinen wurden von der Lebensmittelindustrie gesponsort und zur Verfügung gestellt. Ohne die Unterstützung aus der Wirtschaft könne eine derartige hochwertige Ausstattung nicht gewährleistet werden, sagte Söllner. Der Leiter des Beruflichen Schulzentrums, Alexander Battistella, war sehr stolz auf die Produzenten und lobte die Probierwurst. Die Beschaffenheit der ukrainischen Lieblingswurst ähnele ein bisschen einer Jagdwurst. Die Würzung deftig, aber nicht so, dass außergewöhnliche Gewürznuancen hervorstechen würden.
„Die Wurst schmeckt einfach so richtig gut“, freute sich Schulleiter Alexander Battistella über die Spendenaktion.