Darüber hinaus wird vor Ort wissenschaftliche Forschung betrieben. So befasst sich laut Staatsministerin Kaniber die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in einem Forschungsprojekt mit der wassersparenden Bewirtschaftung von Setzlingen. Professor Axel Göttlein von der TU München stellte am Donnerstag einen weiteren Ansatz vor. Gemeinsam mit dem Start-up „Skyseed“ werde an der Ausbringung von Saatgut via Drohne gearbeitet. Vor allem an Steilhängen oder schwer zugänglichen Flächen könne auf diesem Weg gefahrlos für neues Wachstum gesorgt werden. Zum Einsatz komme eine spezielle „Notfallmischung Frankenwald“, die beispielsweise Samen von Lärche, Hirschholunder, Sandbirke oder Vogelbeere enthalte. Ziel sei es, eine sogenannte Vergrasung von Kahlflächen zu verhindern. Göttlein: „Wenn das passiert, verschwinden nicht nur die Bäume, sondern auch die Mineralstoffe im Boden. Diese aber brauchen wir, wenn dort wieder Wald entstehen soll.“
Die Erkenntnisse, die hier in den nächsten Jahren gewonnen werden, sollen auch andernorts im Freistaat nützlich sein, denn: „Was heute im Frankenwald passiert, wird morgen auch andere Regionen Bayerns treffen“, sagte Peter Pröbstle, Leiter der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft.
Das Projekt
Das Zukunftsprojekt „Der neue Frankenwald“, das Forstministerin Michaela Kaniber am Donnerstag vorstellte, fußt auf vier Säulen. Neben der Entwicklung neuer Bewaldungskonzepte sowie der Ausweitung der wissenschaftlichen Forschung soll es auch mehr finanzielle Unterstützung sowie zusätzliche Personalstellen in Oberfranken geben. So haben sieben neue Revierförsterinnen und -förster bereits ihre Arbeit aufgenommen. In den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten werden zudem 1,5 neue Stellen für die zügigere Förderabwicklung geschaffen. „Und wir heben den Zuschuss für die Instandsetzung der geschädigten Forstwege auf durchgehend 90 Prozent der Kosten an. Denn für eine rasche Wiederbewaldung braucht es befahrbare Forstwege“, versprach Kaniber. Diese seien im Frankenwald zuletzt arg in Mitleidenschaft gezogen worden.