12 000 Euro pro Anschluss
Damit das gesamte neue Baugebiet in Haag mit Nahwärme versorgt werden kann, „haben wir eine Spitzenlast-Anlage mit Flüssiggas draufgesattelt“, erläutert Gerald Hoch, der Abteilungsleiter „Erneuerbare Energien“ beim KUM. „Das ist eine Reserve für Ausfälle und kalte Tage.“ 1,7 Kilometer Wärmeleitung sei in dem Ortsteil verlegt worden. Der erste Kunde sei schon seit November am Netz. „Wir kaufen Landwirt Heuschmann die Wärme ab und betreuen die Kunden.“ Für kleine Häuser koste der Anschluss 12 000, für große 18 000 Euro, rechnet Hoch vor. Dafür sparten sich die Bauherrn eine eigene Heizanlage, den Kamin und den Kaminkehrer.
„Ohne Mais geht es nicht“
„Das ist eine Chance für uns in Haag, die Biogasanlage weiter zu betreiben“, meint Landwirt Christian Heuschmann. Denn 2026 liefen die 20 Jahre EEG-Förderung aus. „Doch die Anlage ist bis dahin nicht abbezahlt“, gibt er zu bedenken. „Wir müssen immer auf dem neuesten Stand der Technik sein.“ Allein die Nachrüstung dreier Sensoren habe wieder 30 000 Euro gekostet, rechnet der Betreiber vor. „Es ist deshalb wichtig, dass von der Politik ein Signal pro Biogas kommt.“ 30 Prozent Mais – „ganz ohne geht es nicht“ – und 40 Prozent Mist aus der Landwirtschaft und der Bullenstation in Wölsau würden hier verwendet. „Außerdem haben wir auf über zehn Hektar die durchwachsene Silphie angepflanzt.“
Wichtiges Kaufargument
Die Nahwärme können ab Juni die ersten Bewohner des Mehrfamilienhauses nutzen. Dann sind die bereits verkauften sechs Eigentumswohnungen laut Bauherr Waldemar Berger bezugsfertig. „Das zweite Haus ist zur Hälfte verkauft, Baubeginn ist in Kürze.“ Eines der Kaufargumente sei die Energieversorgung.