Nürnberg - Poetisch und melancholisch. Minimalistisch. Tiefenwirksam. Peter Hammill gehört zu den herausragenden Künstlern unserer Gegenwart - doch weiß fast niemand davon. Seine Band Van der Graaf Generator wurde zur selben Zeit wie Genesis gegründet, im Jahr 1967. Musik-Experten bescheinigten der progressiven Rock spielenden Band exzellente Qualität. Und doch zog die "Konkurrenz" von Beginn an davon. Aus Gründen: Mercury Records veröffentlichten "Aerosol Grey Machine", das Debütalbum der britischen Band, anfangs nur in den USA, wo die Truppe völlig unbekannt war. Der auf sich warten lassende Erfolg hinterließ Spuren. Die Gruppe konnte die Kluft zwischen Kritiker-Lob und mangelnder Beachtung der breiten Masse nie wirklich überwinden. Besetzungswechsel und mehrere Auflösungen gehörten zur Bandgeschichte. Das setzte sich leider auch in der Solo-Karriere Hammills fort. Trotz herausragender Alben und großer Songs, die Klassiker-Status besitzen könnten, blieb wesentlicher kommerzieller Erfolg aus. Ein Herzinfarkt des Künstlers erschwerte zudem die Karriere. Wie solch ein Könner niemals über eine überschaubare, allerdings weltweit aktive und absolut fanatische Anhängerschar hinauskam, wird wohl eins der großen Rätsel der Musikgeschichte bleiben. Und dies trotz Lobs von allen Seiten: Das angesehene Blog allmusic.com stellt Hammill sogar auf Augenhöhe mit David Bowie, der wiederum laut der Zeitung The Independent Hammill selbst als einen Einfluss nannte - wie beispielsweise Nick Cave auch.