Sarah Vogel Langzeit-Doku über Hofer Leichtathletin

Ausschnitt aus der Dokumentation „Unbeugsam“ über Sarah Vogel. Foto:  

Die aus Hof stammende Leichtathletin Sarah Vogel wurde von einem Kamerateam begleitet. Die Dokumentation zeigt intime Einblick in das Leben als Leistungssportlerin.

 
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Die Bilder sind in Grautönen gehalten. Wer den Trailer der Dokumentation „Unbeugsam“ anschaut, der erkennt gleich die Bildsprache: Im Leben eines Leistungssportlers ist nicht immer alles weiß oder schwarz, sondern oft einfach nur grau. Das weiß wohl Sarah Vogel am besten. Die aus Hof stammende Stabhochspringerin ist eben jene Unbeugsame, die nun in einer Dokumentation ihren Weg, ihre Leiden und ihren Hunger nach sportlichem Erfolg zeigen wird. Wie die Leichtathletin, die neuerdings für Eintracht Frankfurt startet, auf ihren Social-Media-Kanälen mitteilte, hat ein Kamerateam die 20-Jährige seit dem Jahr 2021 begleitet – und damit auch viele Erfolge, Enttäuschungen und Grautöne zeichnen können.

„Die Doku zeigt das Leben im Leistungssport, wie es wirklich ist. Ich gewähre tiefe Einblicke in mein Leben, meine Psyche und versuche das Warum, Wie und Wohin zu beantworten“, schreibt die Hoffnungsträgerin der deutschen Leichtathletik. Denn das Ziel der Studentin ist klar: die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Und das benennt sie in der Dokumentation auch ganz offen: „Ich glaube, die Reise führt nach Paris“, sagt sie. „Ob ins Stadion oder auf die Zuschauerränge, das werden wir sehen.“ Vogel wäre nach Melanie Gebhardt die zweite Hoferin, die es nach jahrzehntelanger Durststrecke ohne einen Olympia-Starter aus der Region, zu den Spielen schaffen würde.

Allerdings ist der Weg dahin steinig. „Ich muss mich allem stellen, was kommt“, sagt Vogel – und spricht damit wohl nicht nur die eigene Verletzlichkeit an, sondern auch die unangenehmen Randerscheinungen des Spitzensports. So befasst sich der Film auch mit fragwürdigen Beratern. Rein sportlich befindet sich Vogel nach einem Jahr mit zahlreichen Verletzungen derzeit wieder auf dem Weg zurück. Dass eine lange Verletzungspause auch eine psychische Belastung für eine Leistungssportlerin ist, thematisiert auch die Dokumentation. Gerade Stabhochsprung sei eine Sportart, bei der „man bekloppt wird, wenn man den ganzen Tag darüber nachdenkt. Da geht niemand mit einer sauberen Psyche raus“, sagt sie leicht scherzhaft.

Ebenfalls zu Wort kommt in der Dokumentation ihr Vater Michael Vogel, der früher auch Trainer bei der LG Hof war und seine Tochter als Coach begleitet. Ein nicht immer einfaches Verhältnis: „Klar, es knallt dann mehr als bei normalen Athletinnen-Trainer-Gespannen. Bei uns knallt es dann so richtig.“

Wann und wo die Dokumentation, die vom ZDF-Redakteur Tim Schroedter produziert wurde, zu sehen sein wird, ist allerdings noch nicht klar. „Die Verhandlungen mit TV- und Streaminganbietern laufen noch“, teilte er mit. Noch im Januar sollen weitere Details aber feststehen.

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