Schwarzenbach/Wald 24-Stunden-Schwimmen – 534 Bäume

Christine Rittweg

Das 24-Stunden-Schwimmen in Schwarzenbach am Wald ist ein großartiger Erfolg. Der jüngste Teilnehmer ist fünf Jahre alt und hält prima mit.

 
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Zum ersten Mal hat im Schwarzenbacher Hallenbad ein 24-Stunden-Schwimmen stattgefunden, und es war ein Erfolg – vor allem für den Wald. Denn für jeden geschwommenen Kilometer wird die Stadt einen Baum pflanzen. Es war auch ein Erfolg für die Wasserwacht, die mit einem großen Helferteam ein tolles Event auf die Beine stellte. „Und es war ein Gewinn für jeden Teilnehmer“, schwärmte Schirmherr Bürgermeister Reiner Feulner, der mit einem Kilometer auch seinen Teil beitrug.

Die Schwimmer konnten ihre sportliche Fitness testen und erbrachten gleichzeitig für die amtierende Waldhauptstadt eine nachhaltige Leistung. So wurden 534 Bäume „erschwommen“, die im nächsten Jahr gepflanzt werden sollen. Durch die Hackschnitzelheizung sei das Hallenbad eng mit dem Thema Wald und Holz verbunden, erwähnte der Bürgermeister.

Auch eine „Vertreterin des Waldes“ war dabei: Karin Höger ließ es sich nicht nehmen, immer wieder in ein Baumkostüm zu schlüpfen, um die Gäste zu begrüßen. Georg Strößner, Vorsitzender der Wasserwacht, und seine Helfer im Team erhielten vom Bürgermeister Waldhauptstadt-Shirts.

Strößner hatte 24 Stunden durchgemacht, ist dazwischen selbst geschwommen. „Das Event war für uns Neuland“, erzählt er, „es war aufregend, ob alles klappt. Aber wir können mehr als nur Strichlisten. Meine Jungs hatten die Elektronik im Griff.“ Mit Transponder an den Handgelenken der Schwimmer wurden die geschwommenen Meter gezählt. Alle paar Minuten erschienen die Zahlen – auch die der erschwommenen Bäume und der sich im Wasser aufhaltenden Teilnehmer – auf dem Bildschirm im Foyer des Hallenbades.

Das 24-Stunden-Schwimmen zog auch Profis an: Sven Eckardt kam aus Niederbayern angereist. Er ist Langstreckenschwimmer, mobilitätseingeschränkt und war im Landeskader von Baden-Württemberg aktiv. Gemeinsam mit Erik Sell aus Rudolstadt und Ulf Karnikowski startete er im Team „Warmduscher“.

Der jüngste Teilnehmer war Finn Degelmann. Er ist erst fünf Jahre und wollte unbedingt mitschwimmen. Einen Tag vorher probierte er im Hallenbad, was die Kondition hergibt. Alles im grünen Bereich. Am Samstag kam er gleich zweimal vorbei und schaffte insgesamt 1400 Meter. Das bedeuten 14 Bäume; die jüngsten mussten für einen Baum 100 Meter, die älteren einen Kilometer schwimmen.

Ganz spontan sprangen Sven Rank und Christine Wilhelm aus Düsseldorf mit ins Wasser. Sie waren für drei Tage zu Besuch bei seiner Mutter in Trogen. Zufällig hörten sie am Freitagabend von dem Event. Beide sind leidenschaftliche Schwimmer und entschieden: Da machen wir mit. Allerdings hatten sie keine Badesachen dabei. Mit Müh und Not – zurzeit ist ja Wintersaison – wurden sie in Hofer Geschäften fündig: Badehose, Badeanzug, Badeschlappen und Schwimmbrillen. Die Bademütze wurde geborgt.

Bürgermeister Feulner, der Preise und Pokale ausgab, und Sportreferent Christoph Künzel zollten bei der Siegerehrung allen Teilnehmern für ihre Leistungen Respekt. Eric Seller schwamm 50 Kilometer. Das brachte ihm auch den Nachtpokal, der zwischen 1 und 5 Uhr gewertet wurde, und den Sieg mit seinen zwei Kollegen in der Gruppenwertung.

Die drei besten Gruppen bekamen Geldpreise, die beste Familie Hallenbadgutscheine und einen Ster ofenfertiges Brennholz. Die drei besten männlichen und weiblichen Teilnehmer, der Nachtpokalgewinner sowie die jüngsten und ältesten Schwimmer erhielten Sachpreise.

Die Besten

Einzelteilnehmer
 Platz 1: Eric Seller und Laura Schmidt. Platz 2: Stefan Knörnschild und Mirjam Ahrend. Platz 3: Luca Schmidt und Susanne Graf. Gruppe
Platz 1: Team „Warmduscher“. Platz 2: Wasserwacht Schwarzenbach am Wald. Platz 3: DLRG Bad Steben-Lichtenberg Familie
Platz 1: die „Schmidtis“ aus Hof. Nachtpokal
Eric Seller. Jüngster Teilnehmer
Finn Degelmann. Ältester Teilnehmer
Dietrich Breitinger.

Bilder