Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung oder wichtiger Beitrag zur demokratischen Meinungsbildung? Das Thema Wahlplakate hat im Schwarzenbacher Stadtrat zu einer Diskussion geführt. Marco Müller (Bündnis 90/Die Grünen) hatte das Thema mit einem Aufruf aufs Tapet gebracht. „Ich appelliere an alle Parteien, die zur Europawahl antreten, auf Plakatwerbung zu verzichten“, sagte Müller. Ihm sei bewusst, dass der Appell jetzt – nur zweieinhalb Wochen vor der Wahl – durchaus spät komme, zumal nicht nur in Schwarzenbach bereits einige Wahlplakate hingen. Dennoch gebe es einige Argumente, die für einen Verzicht sprächen: Ressourcen wie Papier oder auch Toner ließen sich einsparen, einige Plakate seien auf Plastik gedruckt, was sie ökologisch noch problematischer mache. Zudem gingen beim Auf- und Abhängen Zeit und Benzin drauf. Und: Die Plakate seien immer wieder Zielscheibe von weniger wohlmeinenden Menschen, die die Wahlwerbung demolieren und/oder verunstalten. Nicht zuletzt lenkten die Plakate Autofahrer ab und seien dazu nicht geeignet, echte politische Inhalte zu transportieren. „Da gibt es andere Mittel und Wege, um die Wähler zu erreichen“, sagte der Grünen-Stadtrat und verwies auf den Wildwuchs an Plakaten, der sich vor den Wahlen ausbreite. Auch wenn die Stadt Schwarzenbach das Plakatieren in der Innenstadt bereits ausschließe und auf zehn Plakate je Partei/Gruppierung begrenze, ergebe sich noch immer kein attraktives Stadtbild. „Bei 32 Parteien, die zur Europawahl antreten, wären das immer noch 320 Plakate“, rechnete Marco Müller vor.