Selb Bienen haben jetzt ein "Hotel"

Stolz auf das Naturschutzprojekt am Karrenbühl in Oberweißenbach: Im Vordergrund die Schüler der Mittelschule Selb, die den Unterschlupf im Werkunterricht fertigten und vor Ort befüllten. Von links Stefan Rosenbaum, Marketingleiter der ESM, Carsten Kunstmann, Schulleiter der Mittelschule, Jugendsozialarbeiterin Karen Hoke, Werklehrer Klaus Dunkel und Timo Daubner, Leiter der Umwelt-AG. Foto: pr

Im Kulturbiotop der ESM in Oberweißenbach leben Wildbienen. Selber Mittelschüler haben für sie ein Insektenhotel gefertigt.

 
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Selb - Neben dem Wasserwerk am Karrenbühl, oberhalb des Selber Ortsteils Oberweißenbach, haben Wildbienen und Insekten nun ein "Hotel" bekommen. Den Grundstein dafür hat die Energieversorgung Selb-Marktredwitz GmbH (ESM) einer Mitteilung zufolge mit der Schaffung eines Kulturbiotops gelegt. Mit dem "Insektenhotel" haben die Nützlinge nun einen zusätzlichen Unterschlupf.

"Wir engagieren uns seit vielen Jahren für den Umwelt- und Artenschutz. Ein intaktes Ökosystem ist Grundvoraussetzung für Lebensqualität und Wohlstand", betont Klaus Burkhardt, Geschäftsführer der ESM, in der Mitteilung.

Mit mehr als 60 Bäumen und Büschen im Biotop - von Haselnuss und Kornelkirsche bis hin zu Sanddorn und Holunder - haben es die Bienen dort nahezu paradiesisch und finden das gesamte Jahr über Nahrung. Vervollständigt wurde die Insektenidylle nun mit dem passenden Dach über dem Kopf, das von Schülerinnen und Schülern der Mittelschule Selb gebaut wurde.

In den Sommerferien hieß es für die jungen Leute "Handwerken für eine biologische Vielfalt". Zusammen mit Werklehrer Klaus Dunkel und mit Unterstützung von Schreinermeister Wolfgang Künzel sägten die Mittelschüler Holz, bohrten Schlupflöcher, kürzten Bambus und stellten Tonziegel her. Alle packten gemeinsam fleißig mit an, um den Niststand für Wildbienen und andere Insekten zu errichten. Timo Daubner, Leiter der Umwelt-AG an der Schule, hatte die Planung der Befüllung übernommen, Jugendsozialarbeiterin Karen Hoke setzte das Projekt mit vier Schülerinnen und Schülern um.

Als I-Tüpfelchen haben sie das Insektenhotel schließlich noch "möbliert". Die Holzstücke und Bambusröhren mussten auf den Millimeter passgenau eingearbeitet werden in die große Holzwabe. Aus Pappröhren haben die Handwerker zudem noch kleine Nistplätze für die Insekten geschaffen. Keine einfache Aufgabe. "Die Schüler haben nicht nur ganze Arbeit, sondern einen wertvollen Beitrag für eine biologische Vielfalt geleistet. Unter anderem bedrohte Bienenarten kommen im Insektenhotel unter", betont Klaus Burkhardt. Bienen sind im Obstanbau als Bestäuber von beispielsweise Apfelblüten, Himbeeren oder Brombeeren unverzichtbar. Sie sichern eine reiche Ernte und sorgen zudem für leckeren Honig - so auch die Bienen aus den benachbarten Stöcken. Die ESM kooperiert am Wasserwerk in Oberweißenbach mit einer Imkerin, die bereits mehrere Kilogramm süßes Gold produziert hat.

Das neue Bienenrefugium ist nur eine der verschiedenen Umweltschutzinitiativen der ESM. "Als kommunales Unternehmen setzen wir uns für den Naturschutz ein. Die Energiewende ist ein Teil davon, ein anderer ist der Grundwasserschutz. Denn unser Trinkwasser wird zu 95 Prozent daraus gewonnen", erklärt Klaus Burkhardt.

Die ESM pflegt seit Jahren Partnerschaften zu Landwirten, die Felder in Wasserschutzgebieten bewirtschaften. Weil sie sich auf ein Minimum an Düngereinsatz beschränken, erhalten sie Ausgleichszahlungen für geringere Ernteerträge. Ferner verteilt das Unternehmen Saatgut für Zwischenfrüchte, die Stickstoff binden und so das Grundwasser schützen. Die ESM versorgt mehr als 11 000 Haushalte in Selb, Schirnding und Hohenberg mit Trinkwasser. red

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