Selbitz Erstes Richtfest im Wohnpark Selbitztal

Sandra Hüttner
Aus luftiger Höhe erklang vom Baugerüst der Richtspruch. Foto: Hüttner

Das erste von drei geplanten Mehrfamilienhäusern kann voraussichtlich im Frühjahr bezogen werden. Experte Thomas Lein erwartet einen Trendwechsel: von Einfamilien- hin zu Geschosswohnhäusern.

 
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Der Richtbaum mit den geschmückten Bändern leuchtet schon von Weitem: Für das erste der drei geplanten Mehrfamilienwohnhäuser im „Wohnpark Selbitztal“ in der Josef-Witt-Straße wurde Richtfest gefeiert. Frank Dümmling von der gleichnamigen Zimmerei sprach den Richtspruch vom Gerüst aus, nach altem Brauch zerschellte das nach unten geworfene Glas auf dem Boden.

Nach dem Abriss der alten Witt-Weberei 2017, gefördert im Bayerischen Städtebauförderprogramm, entsteht nun der Wohnpark Selbitztal. Die Stadt hat das Grundstück an den internationalen Investor Ori Fastlich verkauft. Auf dem Grundstück vor dem entstehenden Wohnpark hat sich bereits der örtliche ambulante Pflegedienst von Dieter Jurowsky niedergelassen.

Käufer aus der Region

„Im Frühjahr können die Eigentümer einziehen, neun von zehn Wohnungen sind verkauft“, berichtet Thomas Lein von der Wohnbau GmbH, der im Auftrag des Investors die zahlreichen Gäste zum Richtfest mit Richtschmaus begrüßt. „Alle Käufer sind aus der Region – und entgegen unseren Erwartungen sind es überwiegend jüngere Leute.“ Die Wohnungen seien auch für Familien mit Kindern geeignet. Das Baukonzept ermögliche es, zwei kleine Wohnungen zu einer großen zusammenzuschließen. Alle sind barrierefrei. Mit der Fertigstellung im Frühjahr soll zugleich der Bau des zweiten Wohnhauses beginnen, ebenfalls mit acht Eigentums- und zwei Penthouse-Wohnungen.

Trotz angespannter Lage im Zeitplan

Investor Fastlich dankt den beteiligten Baufirmen, die in der angespannter Baumarktlage ihr Bestes gäben. „Die Situation mit Materialengpässen und fehlendem Personal war und ist nicht einfach, aber trotzdem liegen wir im Zeitplan“, freut sich Fastlich. Er geht davon aus, dass im Frühjahr die Wohnungen bezugsfertig sein werden. Projektleiterin Sabine Czisch berichtet von der ökologischen und energieeffizienten Bauweise nach aktuellen Richtlinien und kommt mit Blick auf die Lage der Wohnhäuser ins Schwärmen. Unmittelbar hinter dem entstehenden Wohnpark fließt die Selbitz, man hat einen Blick ins Grüne.

Bürgermeister Stefan Busch wirbt mit der vorhandenen Infrastruktur und listet Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe auf, Arztpraxen, Fitnessstudio, Praxis für Physiotherapie, Schule und Kindergarten. „Vor allem der Einkaufsmarkt ist fußläufig und ebenerdig zu erreichen.“

Thomas Lein erklärt, dass die Vorzeichen zurzeit mehr auf den Bau von Geschosswohnen stünden statt von Einfamilienwohnhäusern. „Mal ehrlich, wer kann sich den Bau eines Einfamilienwohnhauses in der jetzigen Zeit – angesichts der weltpolitischen Lage, der Energiekrise und der Inflation – noch leisten?“ Aufgrund der der vielen fehlenden Wohnungen in Deutschland werde der Staat möglicherweise ein Förderprogramm für den Geschossbau auflegen, meint Lein.

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