Sparneck Weniger Energie soll auf Straße bleiben

Harald Judas
Sparneck will etwas für den Klimaschutz tun. Foto: Harald Judas

Ein Mobilitätskonzept soll es richten. Der Marktgemeinderat hat es in seiner jüngsten Sitzung mit kleinen Änderungen abgesegnet. Die vorgesehenen Maßnahmen sind vielfältig.

 
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Wie soll die Mobilität in Sparneck in Zukunft aussehen? Ein Mobilitätskonzept, das Lisa Neblicht vom Planungsbüro Energievision dem Marktgemeinderat vorstellte, bewertet die Situation und unterbreitet Maßnahmenvorschläge dazu, wie der Verkehr in Sparneck auch unter der Maßgabe von Themen wie Klimaschutz gestaltet werden könnte. Bürgermeister Daniel Schreiner erläuterte dazu, dass sich die Gemeinderäte vorab intensiv mit dem Papier befassen konnten. Es gebe nur „ein, zwei Sachen, die wir geändert haben möchten“.

Das Konzept beleuchtet zunächst die Potenziale der Elektromobilität in Sparneck. Wünschenswert wäre der Ausbau der Ladeinfrastruktur und das Schaffen von Car- oder Bike-Sharing-Angeboten. Den Rad- und Fußverkehr zu steigern, ist ein weiteres Ziel. Angenommen wird hierbei, dass sich mit Batterie betriebene Fahrzeuge bis 2045 durchsetzen werden. Restbestände von Verbrennungsmotoren dürften mit klimaneutralem Kraftstoff bewegt werden. Die Studie ermittelt, dass in Sparneck ein erstaunliches Energieeinsparpotenzial von 70 Prozent im Verkehrsbereich besteht.

Empfohlene Maßnahmen sind die Erweiterung von Tempo 30 auf die weitere Führung der Weißdorfer Straße bis zur Oderstraße sowie auf Talstraße und Humbertstraße. Zu den Vorschlägen gehört auch ein Kreisverkehr am östlichen Ortseingang, was das Gremium aber als zu aufwendig betrachtete. Auch die Idee einer Parkscheune ist im Konzept verzeichnet. Ebenso, die Weißdorfer Straße ortsauswärts als Einbahnstraße auszuweisen und den Verkehr von Weißdorf kommend über Oder- und Peuntstraße zu leiten. Einen Geh- und Radweg zwischen Kindergarten und Schule erachten die Experten ebenso als wünschenswert. Das Büro rät neben der Beseitigung von Gehweg-Engstellen und einem Radweg entlang der Peuntstraße auch dazu, eine Mobilitätsapp zum Anbieten oder Abfragen von Mitfahrgelegenheiten einzuführen. Die weitergehende Idee, die Talstraße als Fahrradstraße auszuweisen, könnte den Individualverkehr weiter reduzieren. Dass diese dann für Anlieger offen bleiben müsse, darauf wies vorsorglich Andreas Becher (SPD) hin.

Lückenschlüsse in Rad- sowie Wander- und Fußwegenetz erachtet der Gemeinderat ebenfalls als notwendig. Den Ausbau eines Radweges nach Weißenstadt wurde stufte das Gremium jedoch von einer Maßnahme zu einer möglichen Idee für die Zukunft zurück. Ganz herausgenommen wird auch die Maßnahme, Radwege zu beleuchten.

Positiv nahmen die Räte die Idee auf, Geschwindigkeitsanzeigetafeln anzubringen. Radfahrern mit einer Trinkwassertankstelle mehr Service zu bieten, ist ebenso Teil des Konzepts wie eine Überplanung der ÖPNV-Anbindung. Die Bushaltestelle in der Münchberger Straße sollte ebenso ausgebaut werden wie das Bediengebiet des Hofer Landbusses. Das Konzept gibt aber auch der Kommune selbst den Auftrag, die kommunale Fahrzeugflotte nach und nach auf Elektrobetrieb umzustellen.

Norbert Endrejat (CSU) schlug eine zusätzliche Querungshilfe am Marktplatz vor. Ausdrücklich wurde auch ergänzt, dass Gehwege nicht, wie in den Vorgaben ausgeführt, 2,50 Meter breit sein müssen, sondern – wenn der Platz nicht mehr hergibt – auch Gehsteige mit 1,50 Meter Breite als Lösung ausreichend sein sollten.

„Der Marktgemeinderat sieht seine Verpflichtung hinsichtlich des Klimaschutzes sehr deutlich“, stellte Bürgermeister Schreiner fest, nachdem der Rat das Konzept mit den Änderungen gebilligt hatte.

Als weiteres Verkehrsthema stand die Überwachung des fahrenden und ruhenden Verkehrs auf der Tagesordnung. Angedacht war ein Beitritt zum Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Amberg. Nach einer lebhaften Diskussion galt es, eine Entscheidung zu treffen zwischen zu schnellem Fahren und womöglich zu vielen Kontrollen. Die Skeptiker behielten mit sechs zu fünf Stimmen die Oberhand. Eine Verkehrsüberwachung kommt damit vorerst nicht.

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