Stadtrat Rehau legt fest Das kostet der neue Baugrund

Im Foyer des Rathauses können sich Interessierte auf einem Lageplan ansehen, wie das Baugebiet Fichtig-Süd parzelliert ist. Foto: Gödde

Im neuen Baugebiet Fichtig-Süd beginnt die Vermarktung. Die Stadt registriert großes Interesse.

 
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Es ist ein historisch hoher Preis für Rehau, auch wenn man in einigen Landesteilen darüber eher schmunzeln mag: Die Grundstücke im neuen Baugebiet Fichtig-Süd kosten 105 Euro pro Quadratmeter. „Der Preis ist kostendeckend“, sagt Bürgermeister Michael Abraham. Der Stadtrat hat die Preisgestaltung in seiner Sitzung am Mittwoch einstimmig befürwortet. Die Vermarktung beginnt bereits am Donnerstag.

Wie berichtet, weist die Stadt mit Fichtig-Süd ein neues Baugebiet für Einfamilienhäuser aus, nachdem die Vermarktung vorhandener Grundstücke im Stadtgebiet zunehmend an ihre Grenzen gestoßen, der Bedarf an Bauflächen aber nicht gedeckt war. Aus finanziellen Gründen hatte die Stadt die Wohnungsbaugesellschaft Gewog mit der Erschließung des Gebiets beauftragt. Die läuft aktuell noch, macht gute Fortschritte und soll Mitte des Jahres abgeschlossen sein, so dass die eigentlichen Bauarbeiten losgehen können. Die Stadt hat sich auch in der Umgebung umgeschaut und die dortigen Grundstückspreise verglichen. In Weißdorf und Berg etwa zahle der Käufer zwischen 70 und 80 Euro pro Quadratmeter. In den zuletzt erschlossenen Baugebieten in Münchberg (112 Euro) oder Leupoldsgrün (129 Euro) seien die Kosten bereits deutlich höher. „Unser Preis befindet sich im Konkurrenzrahmen“, sagte Beckstein.

Bekanntlich haben sich die Konditionen für Bauwillige zuletzt massiv verschlechtert. Hohe Zinsen und gestiegene Baupreise machen den Traum vom Eigenheim deutlich kostspieliger als noch vor wenigen Jahren. Den Bedarf hat das bislang in Rehau offenbar nicht merklich beeinträchtigt. Laut Beckstein liegen der Stadt 16 Vormerkungen für die 33 Grundstücke vor. Und auch wenn es unrealistisch sei, dass all diese 16 auch schließlich den Kauf beurkunden lassen, so zeigte sich der Kämmerer doch zuversichtlich, dass sich die neuen Grundstücke gut vermarkten lassen. Das übernimmt übrigens wieder die Stadt – erstens, weil die Gewog dafür nicht genügend Personal hat. Und zweitens, weil die Stadt der nahe liegendere Ansprechpartner für Baugrund ist, wie Bürgermeister Abraham anmerkte.

Übrigens sichert sich die Stadt dagegen ab, dass sich Käufer Grundstücke einverleiben, dann aber brachliegen lassen. Mit dem Grundstücksverkauf geht eine Bauverpflichtung an die neuen Eigentümer einher. Innerhalb von vier Jahren muss ein bezugsfertiges Wohngebäude stehen. Wenn nicht, hat die Stadt das Recht, das Grundstück zurückzukaufen und erneut zu vermarkten. Mit der Frist von vier Jahren hoffe man, auch denjenigen entgegenzukommen, die angesichts der aktuellen Preise gerne noch etwas abwarten möchten, bis sie mit dem Hausbau beginnen.

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