Standorttreu Arbeitsagentur baut am Kösseine-Ufer

  Foto: Peggy Biczysko

Die Bundesagentur bekennt sich mit der Millionen-Investition klar zum Standort Marktredwitz. Neben der Kita entsteht auf 800 Quadratmetern ein moderner Neubau, der Ende 2023 bezugsfertig sein soll.

 
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Es ist eine Entscheidung für den Standort Marktredwitz, eine Entscheidung für die Zukunft: Das Arbeitsamt, das seit Jahrzehnten in der Oskar-Loew-Straße in Marktredwitz angesiedelt ist, bricht auf zu neuen Ufern. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn der Neubau, „der hoffentlich unter einem zweistelligen Millionenbetrag bleiben wird“, wie Investor Thomas Berger es ausdrückt, entsteht direkt am Ufer der Kösseine. Am Mittwoch haben alle am Bau Beteiligten mit dem Spatenstich den Startschuss für das neue Arbeitsamt auf dem Benker-Areal gegeben. Ende 2023 sollen die Kunden unter einem neuen Dach betreut werden.

Klares Bekenntnis

„Das ist eine Garantie dafür, dass wir hierbleiben“, unterstreicht Sebastian Peine, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Hof. „Es ist ein klares Bekenntnis der Bundesagentur für Arbeit, dass wir in der Fläche bleiben und nicht in die Ballungszentren abwandern.“ Die bisherigen Räume würden den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht, seien nicht barrierefrei.

Kundenfreundlich, energieeffizient und flexibel nutzbar – so sollen sich die neuen Räume auf 2100 Quadratmetern verteilen, die auf einer Fläche von 800 Quadratmetern drei Geschosse einnehmen. „Marktredwitz ist ein wichtiger Standort seit den 1930er-Jahren“, betont der Vorsitzende der Geschäftsführung, der den Tag des Spatenstichs – sechs Wochen nach Baubeginn mit etwas Verspätung – als einen „positiven Tag für Stadt und Landkreis“ bezeichnet. Es müsse nicht alles zentralisiert werden. „Wir bleiben unmittelbar bei den Menschen.“ Nun wolle man die Dienstleistungen, die auch im Landratsamt Wunsiedel angeboten würden, unter einem Dach bündeln, kündigt Sebastian Peine an. „Wir sind guter Hoffnung, dass wir im nächsten Jahr schon einziehen können“, blickt der Agenturchef zuversichtlich nach vorn.

„Stolz wie Bolle“

„Ein schöner Tag für die Stadt, den Landkreis und die Agentur“, fasst Oberbürgermeister Oliver Weigel zusammen. „Das war schon eine lange Strecke bis zum Spatenstich“, gesteht er. Um dieses Projekt an prominenter Stelle auf dem Benker-Areal realisieren zu können, brauchte es gutes Durchhaltevermögen, meint Weigel. Doch jetzt sei er „stolz wie Bolle“, dass er dieses Projekt in Marktredwitz mit anschieben könne.

Generell könne die Stadt stolz darauf sein, was sich auf dem Benker-Areal, wo momentan die Wohngebäude in die Höhe gezogen werden, getan hat. „Vor einigen Jahren stand hier noch die verlassene Textilfabrik“, und jetzt nehme alles allmählich Gestalt an. Für August kündigt das Stadtoberhaupt den Spatenstich fürs Parkhaus an, und dann werde wohl der Freistaat Bayern als nächster Nachbar der Arbeitsagentur folgen.

Großes Engagement der Stadt

Auch Landrat Peter Berek strahlt beim Spatenstich mit der Sonne um die Wette. „Wenn man nach Marktredwitz kommt, ist es immer wieder beeindruckend, was hier passiert“, lobt er mit Blick auf die vier Kräne auf dem Benker-Areal das große Engagement der Stadt. „Als Teil des Jobcenters ist das Landratsamt auch ein Teil des Projekts“, sagt Berek. „Da wächst in Marktredwitz zusammen, was zusammen gehört. Und es schafft uns im Landratsamt auch wieder dringend benötigten Platz.“

Hoch erfreut angesichts der angespannten politischen Lage ist Investor Thomas Berger, dass es auf dem Gelände eine nachhaltige Energieversorgung gibt. „An alle Gaslieferanten dieser Welt: Wir sind hier völlig unabhängig von Euch!“ Nicht immer war sich der Investor sicher, wirklich den richtigen Schritt zu gehen, betont er mit Blick auf unterbrochene Lieferketten und extreme Preissteigerungen in den vergangenen zwei Jahren. „Aber Oberbürgermeister Weigel hat gesagt, die bringen uns um, wenn wir das nicht verwirklichen. Das war dann doch ein Motivationsschub“, so Investor Berger augenzwinkernd. Wie viel Geld in den Neubau fließt, behält er für sich. „Ich bin glücklich, wenn es unter einem zweistelligen Millionenbetrag bleibt.“

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