Startschuss Bayerisches Bier soll Weltkulturerbe werden

Jürgen Umlauft
Horst Wurm, Präsident des Vereins „Bier und Wir“ Foto: dpa/Matthias Balk

Der Verein „Bier und Wir“ will Gerstensaft aus Bayern auf die Unesco-Liste bringen. Das wird ein Marathonlauf.

 
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Der neu gegründete Verein „Bier und Wir“ will das „Bierland Bayern“ zum immateriellen Kulturerbe der Unesco erklären lassen. Zum Start des Antragsverfahrens in München erklärte Vereinspräsident Horst Wurm, die „Symbiose von Bier und der bayerischen Kulturgesellschaft“ habe sich zu einem weltweiten Alleinstellungsmerkmal entwickelt. Es umfasse Traditionen in allen Landesteilen.

Schirmherr des Bewerbungsverfahrens ist Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). In einer Grußbotschaft begrüßte er die Initiative des Vereins. Bayerisches Bier stehe international für Tradition, Genuss, Qualität und Lebensfreude und sei untrennbar mit dem bayerischen Lebensgefühl von Geselligkeit und Gemütlichkeit verbunden. „Mit 640 Firmen liegen 42 Prozent aller deutschen Brauereien in Bayern. Deshalb begrüße ich auch das Vorhaben des Vereins.“ Der geschäftsführende Vereinsvorstand Armin Gastl betonte, man habe sich mit dem Welterbeverfahren „ein dickes Brett vorgenommen“. Der Vorgang gleiche einem Marathonlauf. Ehrgeiziges Ziel sei es, in die weltweite Unesco-Liste aufgenommen zu werden. Als Zwischenschritt wäre aber auch die Aufnahme ins Landes- und Bundesverzeichnis ein Erfolg. Unterstützt werde man bereits von mehreren Verbänden und Einzelpersonen, der bayerische Brauerbund sei assoziierter Partner. Von Aiwanger als Schirmherren erwarte man sich „politischen Rückenwind“.

Es ist nicht der erste Anlauf, bayerisches Bier zum Weltkulturerbe zu machen. „Wir haben als Bayerischer Brauerbund auch viele Jahre darum gekämpft, das Bayerische Reinheitsgebot zum Weltkulturerbe zu machen – leider vergeblich“, sagte Brauerbund-Hauptgeschäftsführer Lothar Ebbertz der Deutschen Presse-Agentur. Am Ende reichte es allerdings nicht ganz für die internationale Bühne. Letztlich war laut Ebbertz 2014 die bayerische Brautradition nach dem Reinheitsgebot auf die bayerische Liste des immateriellen Kulturerbes gekommen.

Auf die weltweite Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes hat es bislang noch kein bayerisches Projekt geschafft. Auf der Bundesliste stehen 26 kulturelle Ausdrucksformen aus Bayern, darunter das Wunsiedler Brunnenfest und die Marktredwitzer Krippenkultur, 23 weitere wie der Hofer Schlappentag sind im Landesverzeichnis aufgeführt. 

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