Thiersheim Frauen-Power für Thiersheim

Peter Pirner
Der neue Vorstand des SPD-Ortsvereins Thiersheim: Claudia Härthe, Robert Lang, Gabriele Loch, Uschi Schricker und Maria Röder (von links). Bezirksvorsitzender und Bundestagskandidat Jörg Nürnberger (Zweiter von rechts) gratulierte herzlich. Foto: Peter Pirner

Uschi Schricker ist neue Vorsitzende der SPD. Ihre Stellvertreterin ist Maria Röder. Der bisherige Vorsitzende Robert Lang macht als Dritter im Vorstand weiter.

 
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Thiersheim - "Eines meiner Ziele, nämlich die SPD weiblicher zu machen, habe ich heute erreicht", sagte Uschi Schricker, die neue Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Thiersheim, in ihrer Antrittsrede. Die Ämter der ersten und der zweiten Vorsitzenden sind für die nächsten beiden Jahre in Frauenhand. Mit der erst 27-jährigen Maria Röder hat sich der Vorstand zudem enorm verjüngt. Sie wohnt seit 2015 in Neuenreuth, kommt ursprünglich aus Nürnberg und engagiert sich stark in der Gemeinde. Zusammen mit Johanna Härthe ist sie bereits Jugendbeauftragte der SPD für die Gemeinde und kümmert sich um den Internetauftritt des Ortsvereins. Der bisherige erste Vorsitzende Robert Lang zog sich auf die Position des dritten Vorsitzenden zurück. Peter Schricker als bisheriger zweiter Vorsitzender kandidierte nicht mehr.

Vor den Wahlen zog Robert Lang ein Resümee seit der letzten Jahreshauptversammlung 2017. Sechs Abgängen standen fünf Zugänge gegenüber, sodass sich die Mitgliederzahl auf 28 reduzierte. Die 100 Jahr-Feier des Ortsvereins war gelungen, die Maifeste, die Preisschafkopfe und die Angebote zum Thiersheimer Ferienprogramm wurden gut angenommen. Jedes Jahr kümmerte sich die SPD gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt um den Kinderspielplatz. In den Klausurtagen und Vorstandssitzungen wurde Politisches und Organisatorisches besprochen. Die Kommunalwahl im März habe nicht das gewünschte Ergebnis gebracht, sagte Lang. Der Stimmenanteil für die SPD sank gegenüber der vorherigen Wahl um 3,36 Prozent. "Daher habe ich mir Gedanken gemacht, ob ich der richtige Vorsitzende war und bin" sagte Robert Lang. "Ich habe mich entschlossen, für dieses Amt nicht mehr anzutreten." An dieser Stelle bedankten sich die Mitglieder mit Applaus für die zehnjährige Arbeit von Robert Lang als erstem Vorsitzenden.

Bei den Wahlen, die Peter Schricker als Vorsitzender zügig durchführte, wurden auch die weiteren Vorstandsämter besetzt: Gabriele Loch wurde erneut zur Kassierin gewählt, Schriftführerin wurde erstmals Claudia Härthe, sie folgt Jürgen Jakob nach. Als Revisoren wurden Silke Franz und Peter Neumüller in ihren Ämtern bestätigt. Die Beisitzer Walter Heuschmann, Kubilay Gülmen, Peter Schricker, Thomas Sommerer, Karl-Heinz Döhla, Bernd Riedelbauch und Jürgen Jakob erweitern den Vorstand. Die Kandidaten wurden einstimmig gewählt.

In die Kreiskonferenz wurden Robert Lang und Uschi Schricker gewählt, Ersatzdelegierte sind Peter Neumüller und Gabriele Loch. Als Delegierter zur Unterbezirkskonferenz wurde Walter Heuschmann gewählt, Gabriele Loch ist seine Vertreterin. Die Wahl für die Bundeswahlkreiskonferenz 239 Hof brachte das umgekehrte Ergebnis: Gabriele Loch wurde hier delegiert, ihr Vertreter ist Walter Heuschmann.

Kassierin Gabriele Loch berichtete von geordneten finanziellen Verhältnissen.

Als Gast war der Vorsitzende der Oberfranken-SPD und des SPD-Unterbezirks Hochfranken, Jörg Nürnberger, gekommen - mit dem Rad auf dem Brückenradweg aus Tröstau. In seinem Grußwort ging er auf die Situation der Partei vor der Bundestagswahl 2021 ein. Die wichtigsten Entscheidungen seien bereits gefallen: Doppelspitze mit Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans, Olaf Scholz als Kanzlerkandidat sowie eine programmatische Erneuerung mit der Grundrente, der Grundsicherung für Kinder und einer umfassenden Rentenreform mit einer Bürgerversicherung für alle. "Wir sind die treibende Kraft in der Bundesrepublik für die Sozialpolitik! Wir möchten das Leben besser machen!" sagte Nürnberger. "Und dazu will ich meinen Teil beitragen: Ich werde bei der Wahl erneut als Kandidat für den Bundestag antreten."

Uschi Schricker berichtete als zweite Bürgermeisterin und Fraktionssprecherin der SPD aus dem Gemeinderat. Wie schon 2019 wurde auch 2020 der Haushalt genehmigt, dies sei auch den insgesamt 5,5 Millionen Euro Stabilisierungshilfen zu verdanken. Dafür sagte sie der Bayerischen Staatsregierung ein Dankeschön, verbunden mit dem Wunsch auf weitere Unterstützung. Stabilisierungshilfen schränkten aber auch die kommunale Selbstverwaltung ein. So werde möglichst jeder Fördertopf genutzt, manchmal blieben jedoch notwendige Projekte liegen, weil sie nicht gefördert würden. In Thiersheim werde viel gebaut, nach der Dorferneuerung in den Ortsteilen folgen jetzt zunächst Kanalarbeiten am Marktplatz. Im Baugebiet "Am Sonnenhang" werde mit dem Bau der ersten Wohnhäuser noch in diesem Jahr begonnen. Auch im interkommunalen Gewerbegebiet zusammen mit der Stadt Wunsiedel gingen die Planungen mit dem neuen Konzept voran. Die Zusammenarbeit mit dem neuen Bürgermeister Werner Frohmader und drei neuen Gemeinderäten sei gut. Mit "Wir packen im Gemeinderat gemeinsam für Thiersheim an" schloss Uschi Schricker ihren Bericht.

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