Thierstein Bauamt saniert Burg in Thierstein

Um das Thiersteiner Wahrzeichen zu erhalten, kümmert sich das Staatliche Bauamt im Auftrag der Immobilien Freistaat Bayern um die Burg. Foto: Gerd Pöhlmann Quelle: Unbekannt

Lose Steine auf der Mauer rufen die Experten aus Bayreuth auf den Plan. Für Veranstaltungen bedeuten die Arbeiten keinerlei Einschränkungen.

 
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Thierstein - Das Staatliche Bauamt Bayreuth saniert die Burg Thierstein. Aktuell laufen Voruntersuchungen, die eigentlichen Arbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen, heißt es aus der Bayreuther Behörde, die in Abstimmung mit der Immobilien Freistaat Bayern (Imby) mit den Arbeiten betraut wurde.

Aus dem 14. Jahrhundert

Die Burg in Thierstein wurde zwischen 1310 und 1343 erbaut. Im Bundesständischen Krieg wurde die Burg 1553 größtenteils zerstört. Heute stehen noch die Außenmauern des Wohngebäudes und der Turm.

Dass dereinst in seinem Amtssitz, der Thiersteiner Burg, Theater gespielt wird, gar Konzerte stattfinden, das hätte sich vor fast 700 Jahren Albrecht Nothaft sicher nicht träumen lassen. Seit vielen Jahren lockt der Thiersteiner Burgsommer unzählige Besucher in den Burghof. Unter dem Membrandach genießen sie das kulturelle Programm, in den Pausen den weiten Ausblick über die Mauern. Der Burgsommer hat mehrere Hauptakteure: die Künstler auf der Bühne und die Thiersteiner Burg selbst. Damit das so bleibt, kümmern sich verschiedene staatliche Stellen um die Instandhaltung des Gebäudes - ein laufender Prozess, der sich am Bedarf orientiert.

"Es geht darum, die Burg in ihrer Substanz so zu erhalten, dass sie betretbar bleibt und Veranstaltungen sicher stattfinden können", teilt ein Sprecher des Staatlichen Bauamts mit. Momentan laufen Voruntersuchungen am Mauerwerk, nachdem in jüngster Vergangenheit aufgefallen war, dass sich an der südlichen Mauerkrone einige Steine gelockert hatten. "Da müssen wir tätig werden", heißt es aus dem Staatlichen Bauamt. "Die Burg ist erhaltenswert und vor der Zerstörung zu schützen." Im Zuge der Untersuchungen entschieden Imby und Staatliches Bauamt, den 24 Meter hohen Bergfried vorerst zu sperren. In der Turmstube habe sich der Boden gesenkt, heißt es. Wie die Fachleute in diesem Fall und im Fall der lockeren Mauerkrone reagieren, wird sich nach der Bestandsaufnahme zeigen. Zusätzlich werde das Landesamt für Denkmalpflege eingeschaltet. "Wir werden sehr behutsam vorgehen, nicht überformend", sagt der Sprecher. "Da kann man viel falsch machen." Jede Burganlage sei einzigartig und jede weise ihre Besonderheiten auf. Vor 700 Jahren haben sich die Baumeister auf ihre Erfahrungen verlassen, Feldsteine zu Schalenmauern gestapelt und ihren Zement per Hand gemischt. "Und wir sehen uns das jetzt durch die Brille von 2019 an", gibt der Sprecher des Staatlichen Bauamts zu bedenken. "Heute ist alles industrialisiert, für alles gibt es Standards." Die große Herausforderung bestehe darin, die Burg herzurichten, ohne weiteren Schaden zu verursachen.

Für die Instandhaltungsarbeiten gibt es noch keinen konkreten Zeitplan. Wenn die Voruntersuchungen abgeschlossen sind, sollen die Fachleute des Denkmalschutzes eingeschaltet und dann ein Sanierungsvorschlag unterbreitet werden. Ziel sei es, mit den Arbeiten noch in diesem Jahr zu beginnen. Und zwar so, dass die Veranstaltungen nicht gestört würden. "Keiner muss Angst haben, dass die Burg gesperrt wird", teilt das Staatliche Bauamt in Bayreuth mit. Das oberste Ziel sei, die Nutzung zu gewährleisten. Dahingehend würden sich alle Beteiligten eng abstimmen.

Wie die Instandhaltungsarbeiten genau aussehen, vermag noch niemand zu sagen. Wie das Ergebnis im Optimalfall wirken soll, dagegen schon: "Man ist immer dann gut, wenn man saniert und niemand sieht‘s", heißt es aus dem Staatlichen Bauamt.

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