Trebgast Trebgast wird zur Stau-Zone

Dieter Hübner
Bürgermeister Herwig Neumann dankte der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner für ihren Besuch in Trebgast. Foto: Dieter Hübner Quelle: Unbekannt

Autoschlangen an den Bahnübergängen sind die Kehrseite einer guten Zugverbindung. Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner will bei Gesprächen mit der Bahn AG vermitteln.

 
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Trebgast - Zu ihrem Antrittsbesuch begrüßte Bürgermeister Herwig Neumann die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner im Rathaus. "Dieser Informationsaustausch ist wichtig", erklärte Neumann und stellte Trebgast als beliebte Wohngemeinde vor: "Neben unseren Highlights Badesee und Naturbühne schätzen vor allem junge Familien unsere gute Infrastruktur. Durch Kita, Schule und Hort in unmittelbarer Nachbarschaft ist eine Betreuung für Kinder von null bis zehn Jahren gewährleistet." Zu den Aktivposten gehört nach Neumanns Aussage auch der öffentliche Nahverkehr. "Wir können mit einem Bahnanschluss punkten, um den uns viele beneiden."

Allerdings ist damit auch ein Problem verbunden, das auch immer wieder im Gemeinderat diskutiert wird. So angenehm das Angebot einer halbstündigen Verbindung in beide Richtungen ist: Seit dem 2015 abgeschlossenen Ausbau des Bahnhofsgeländes haben sich aufgrund des damit verbundenen Begegnungsverkehrs vor allem die Schließzeiten der beiden innerörtlichen Bahnübergänge drastisch verlängert. Dadurch kommt es oft zu langen Staus in der Ortsmitte, die teilweise in der Kulmbacher Straße bis in das obere Dorf, in die Berliner Straße bis zur Tankstelle und in die Lindauer Straße führen. Jeweils zweimal bis zu drei Minuten kurz hintereinander sind da keine Seltenheit.

Die Situation verschärft sich nach Worten des Bürgermeisters noch, wenn die nahe liegenden Autobahnen A9 und A70 dicht sind, und dann auch noch der Schleichverkehr über Neudrossenfeld bis Himmelkron dazu kommt.

Nicht viel anders schaut es am Übergang Weiherweg bei den Sportanlagen aus. "Hier muss man zwei Minuten auf den Zug warten, der vom Bahnhof abgefahren ist. Das ist nicht zu verstehen." Das nervt nach Worten Neumanns nicht nur die Verkehrsteilnehmer, sondern auch die Bevölkerung gewaltig. Und bei der Beseitigung dieses Ärgernisses hofft die Gemeinde auch auf die Mithilfe der gewählten Volksvertreter. Der Bürgermeister: "Bisherige Anfragen seitens der Kommune wurden von der Bahn AG mit Argumenten beantwortet, die für einen Laien nicht verständlich oder nachvollziehbar sind." Die Gemeinde vermisst hier eine plausible Erklärung der Bahn, die man dem Bürger auch vermitteln kann. "Die Sicherheit steht natürlich auch hier an erster Stelle", erkennt Emmi Zeulner an und betont: "Verhandlungen mit den Verantwortlichen der Bahn sind nicht einfach. Vielleicht gelingt es uns, bei einem Ortstermin alle Beteiligten zusammen zu bringen, um die prekäre Lage gemeinsam zu beurteilen", ist sie vorsichtig optimistisch.

Zur Frage des Bürgermeisters, welche Möglichkeiten ausgeschöpft werden können, um die Kostenbelastung für die Hortbetreuung zu mindern, verwies die Abgeordnete darauf, dass der Bund in dieser Legislaturperiode den Kommunen über die Länder mehr Geld als je zuvor zur Verfügung stellt. "Die Betreuung ist dabei ein Schlüsselfaktor."

Herwig Neumann wünschte sich wieder ein vereinfachtes Verfahren zur Ausweisung von Baugebieten. "Der bis 2019 geltende Paragraf 13b hat uns da schon geholfen." Ein Entwurf dazu wird derzeit in den Ausschüssen heiß diskutiert, antwortete Emmi Zeulner.

Seitens der anwesenden Gemeinderäte kamen Anfragen zur Digitalisierung, zur Mobilfunkanbindung, und zur Nutzung von landwirtschaftlichen Freiflächen für Photovoltaik-Anlagen. Die Abgeordnete ließ erkennen, dass hier für sie die Dachflächennutzung Vorrang hat.

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