Interessenkonflikt
Im weiteren Verlauf der Diskussion gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer allgemeiner auf die Kontroverse zwischen westlichen Demokratien und autoritären Staaten ein. Der Fokus lag dabei auf der internationalen Situation gegenüber der Volksrepublik China, die wegen der Menschenrechtsverletzungen auf der einen und der wichtigen wirtschaftlichen Beziehungen auf der anderen Seite einem Interessenkonflikt unterliege. Auch wenn dieser Konflikt in jedem Fall einzeln betrachtet werden müsse – Silberhorn argumentierte beispielsweise für eine prinzipielle Trennung zwischen der Vergabe sportlicher Großereignisse wie den Olympischen Spielen und der notwendigen Kritik an politischen Entscheidungen des Gastgeberlandes – war sich der Gast sicher: „Selbstverständlich werden Sanktionen auch immer die eigene Wirtschaft treffen – aber wenn die Alternative Krieg ist, ist der Preis dafür ungleich höher.”
Besseres Konzept, bessere Wege
Die Frage nach einem Weg, mit dem westliche Demokratien wie Deutschland dem Autoritarismus begegnen könnten, beantwortete der CSU-Abgeordnete damit, dass „wir als Demokraten das bessere Konzept anbieten und den Menschen einen besseren Weg aufzeigen müssen“. Zudem müssten Abhängigkeiten von Staaten wie China und Russland im Bereich der kritischen Infrastruktur, beispielsweise in der Energieversorgung, dem Gesundheitswesen oder der Landwirtschaft, in Zukunft deutlich reduziert werden.
Zum Abschluss der Veranstaltung appellierte Thomas Silberhorn an die anwesenden Jungpolitiker, internationale Partnerschaften auszubauen und mit Jugendlichen anderer Ländern Kontakte zu knüpfen. Schließlich liege darin das wahre Potenzial für eine zukünftig gut funktionierende Außenpolitik im Zeitalter der Globalisierung.